Bern baut an seiner Einwohnerdatenbank

03.04.1978

BERN (sg) - Um möglichen Diskussionen von Anfang an vorzubeugen, vermeldet die Stadtverwaltung Bern daß sie ihren Einwohnern über den Weg einer Verordnung freien Einblick in die derzeit im Aufbau befindliche Einwohnerdatenbank gewähren möchte. Der Stadt-Berner soll darüber hinaus die Berichtigung seiner Daten verlangen können. Dabei sollen vorerst nur wenige Angaben zur Person gespeichert werden. Um jeden Mißbrauch auszuschließen, werden nicht einmal die Namen der Eltern oder der früheren Ehepartner oder Angaben über den Arbeitgeber aufgenommen.

Wer so viel Vorsicht walten läßt, der darf erwarten, daß sein gewähltes Verfahren zur Speicherung personenbezogener Daten als besonders sicher betrachtet wird. Viel eher steht die Frage im Raum, inwieweit wirklich alles Erdenkliche getan wurde, einen mißbräuchlichen Zugriff zu den Daten nach menschlichem Ermessen auszuschließen. Denn nur wenn diese Sicherheit besteht, ist der Bürger auch bereit, die Einrichtung einer Einwohnerdatenbank, die dann - gemessen an ihrem Aussagewert - als vollständig gelten kann, zu akzeptieren.