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Bericht: Telekom verprellt Kabel-Interessenten

10.11.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mehrere Kaufinteressenten für die TV-Kabelnetze der Deutschen Telekom sind nach Informationen des Magazins "Stern" nach Durchsicht der Vertragswerke ernüchtert. Sie halten die Bedingungen des Verkaufs, der voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen wird, für nicht akzeptabel und prüfen derzeit, ob sie überhaupt noch Angebote abgeben sollen.

Den Unterlagen zufolge will der Bonner Carrier künftig über das Kabelnetz Internet-Telefonie anbieten. Für das Jahr 2003 erwarte man in diesem Segment bereits Umsätze von 3,4 Milliarden Mark, hieß es. Das ist den Bietern laut Stern zu wenig. Sie wollen das Kabel auch für Festnetz-Telefonate nutzen. Weitere Kritikpunkt ist ein Vertrag, der der Telekom-Tochter Media Service GmbH für die kommenden zehn Jahre die Nutzung des sogenannten Hyperbandes überläßt, das für das digitale Fernsehen von besonderer Bedeutung ist. Dadurch könnte rund ein Drittel der Kabelbandbreite auch in Zukunft von der Telekom mit Angeboten belegt werden.