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Bericht: Telekom bereitet Umbau von T-Com vor

02.10.2006
Das Rennen der Festnetz-Angestellten um den eigenen Arbeitsplatz hat begonnen.

Die Deutsche Telekom bereitet laut einem Pressebericht eine umfassende Umstrukturierung ihrer Festnetz-Sparte T-Com vor. Derzeit müssten sich etwa 70.000 Konzernmitarbeiter intern neu auf ihren Arbeitsplatz bewerben, berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Durch dieses so genannte Anbietungsverfahren wolle das Management ermitteln, welche T-Com-Beschäftigten bei der anstehenden Reorganisation welche Jobs erhielten und wer womöglich in eine Auffanggesellschaft umplatziert werde. Ein T-Com-Sprecher reagierte laut der Zeitung zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Arbeitnehmervertretern zufolge sorgt das Anbietungsverfahren bei den T-Com-Beschäftigten für enorme Unruhe, wie es weiter hieß. Im Rahmen der Reorganisation seien dem Vernehmen nach etwa zwei Drittel aller Arbeitplatzbeschreibungen neu definiert worden. Seit Anfang September müssten zwei Drittel der etwa 110.000 T-Com-Mitarbeiter sich auf diese Stellen neu bewerben. "Von der ursprünglichen Organisationsstruktur wird nicht viel übrig bleiben", wird ein Telekom-Insider zitiert. Ein hochrangiger Berater bezeichnete das interne Bewerbungsverfahren als "Reise nach Jerusalem".

Die Telekom hatte vor etwa einem Jahr angekündigt, sich bis Ende 2008 von 32.000 Mitarbeitern ohne betriebsbedingte Kündigungen trennen zu wollen. Anfang September hatte sich Konzernchef Kai-Uwe Ricke vom Aufsichtsrat ein Sieben-Punkte-Programm absegnen lassen, mit dem er den Konzern nach drastischen Geschäftseinbußen im ersten Halbjahr und einer Gewinnwarnung für 2006 wieder nach vorne bringen und dem Kurs der T-Aktie auf die Sprünge helfen will. (dpa/ajf)