Lawson läßt Mainframe-SW unter Unix laufen

Beratungsfirma setzt auf Downsizing-Trend

23.08.1991

MINNEAPOLIS (IDG) - Ihren Softwarekunden gibt die Lawson Associates Inc., Minneapolis, jetzt die Möglichkeit, von Mainframes auf preiswertere Unix-Systeme zu wechseln. Kunden können Programmprodukte, die zuvor nur auf kleineren IBM- und Unisys-Großrechnern verfügbar waren, künftig auch auf Unix-Systemen von IBM, Hewlett-Packard DEC, Sequent und Unisys nutzen.

"Das Downsizing-Phänomen lebt und ist Realität", betont Marketing-Direktor Dan Metzger, der gerade bei Unisys-Anwendern ein großes Interesse am Einsatz preiswerter Unix-Systeme festgestellt haben will. Geringere Wartungskosten, billigere Hardware und die zunehmende Leistungsfähigkeit von Unix-Systemen überzeugten nach Einschätzung des Lawson-Mitarbeiters immer mehr traditionelle Mainframe-Anwender. Die Konsequenz seines Unternehmens: Die Softwarepalette für Mainframes wird auf Unix-Umgebungen verlagert.

Ein Anwender, der die Lawson-Software nicht mehr auf einem Unisys-Rechner der A-Serie, sondern jetzt auf einem Unix-basierten HP9000-System, Modell 832, nutzt, ist Bill Long, Vice-President bei der Robbins Manufacturing Company in Tampa/Florida.

"Die Kostenvorteile sind so riesig, daß es keinen Sinn macht, nicht auf ein Unix-System zu wechseln", so der Anwender. Ähnliche Vorteile seien beim Downsizing von Low-end-Mainframes wie dem IBM-Modell 4381 zu erwarten.

Auch ihren Kunden, die an die proprietäre IBM-Midrange-Welt gebunden sind, will Lawson den Einstieg in offene Systeme ermöglichen. Nach Einschätzung von William McNee, Analyst bei der Gartner Group in Stamford/Connecticut, hat das Unternehmen etwa ein Jahr Zeit, seine AS/400- und /38-Anwendungen auch auf Unix-Rechnern anzubieten - in diesem Zeitraum werde das Unternehmen auf diesem Markt wahrscheinlich konkurrenzlos bleiben.