Beratung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

09.11.2006
Viele Anwender haben Defizite bei der Auswahl, Verwaltung und Bewertung externer Consultants.

Nicht wenige Unternehmen haben Probleme, externe Berater auszuwählen, sie zu verwalten und sie zu kontrollieren. Das ergab eine Studie im Auftrag des IT-Dienstleisters Logica CMG, für die 100 britische Firmen verschiedener Branchen befragt wurden. Demnach nehmen 60 Prozent der Befragten externe Management-Beratung rein taktisch und kurzfristig in Anspruch. Nur 40 Prozent kauften solche Dienstleistungen strategisch ein.

Vor allem bei der Beurteilung der Leistungen externen Dienstleister herrscht laut Studie vielerorts noch Nachholbedarf: Zehn Prozent der befragten Unternehmen haben noch nie Maßnahmen zur Erfolgskontrolle ergriffen. Jeweils ein Viertel verzichtet darauf, die Ergebnisse der Beratung mit dem ursprünglichen Firmenziel abzugleichen und ein die Einhaltung des vereinbarten Zeitrahmens zu kontrollieren. Lediglich ein Drittel der Anwender schaut den externen Consutants regelmäßig auf die Finger.

An den Beziehungen zwischen Anwendern und externen Beratern gibt es dagegen wenig auszusetzen: 72 Prozent der Befragten lobten ihre letzte Zusammenarbeit als von Loyalität und Vertrauen geprägt. Auch bei der Umsetzung erhielten die Consultants gute Noten.

Zudem ergab die Studie, dass die Anwender seit einiger Zeit dazu tendieren, kleinere Management-Beratungen zu beauftragen. Als Grund gab das Gros der Befragten an, Branchenriesen könnten sich nicht vollständig auf einen einzelnen Kunden konzentrieren. 61 Prozent befürchten, aufgrund der Bekanntheit und Größe des Anbieters mehr bezahlen zu müssen. Und rund Hälfte der Befragten rechnet bei Fehlern der Consultants mit Negativberichten in den Medien und hohen Kosten. (sp)