Präsidentenwechsel beim GES:

Beraterclub ringt um Profil

10.04.1981

BASEL (sg) - Die GES, Gesellschaft Schweizerischer EDV-Beratungsunternehmen und Software-Hersteller, die als Verband die Interessen von 29 Mitglieds-Firmen mit insgesamt rund 600 Mitarbeitern vertritt, hielt kürzlich in Zürich ihre 9. Generalversammlung ab. Sie bescherte den Mitgliedern einen neuen Präsidenten.

Die hier organisierten EDV-Dienstleistungsfirmen sind stark beschäftigt mit Themen, wie Kunden- und Mitarbeiter-Verträge, Image- und Mitglieder-Werbung, Ausbildungsfragen etc.

Dem scheidenden Präsidenten, Jost J. Jina, wie sein Nachfolger im Amt Inhaber eines Software-Hauses und seit Gründung der GES im Jahre 1972 dabei, fällt das Verdienst zu, den sich alles in allem recht aktiv gebenden Verband zu einer gewissen Anerkennung verholfen zu haben. Dennoch ist festzustellen, daß die GES, die im vergangenen Jahr mit nur vier neu hinzugewonnenen Mitglieds-Firmen im Wachstum unter den Erwartungen blieb und immer noch um Profil ringt.

Dies bestätigte auch Peter Brodmann, der in seiner Antrittsrede kurz auf die Branchen-Probleme einging, und dabei den Wunsch nach mehr Anerkennung der im GES zusammengeschlossenen EDV-Beratungs- und Software-Firmen bei Computer-Herstellern und -Anwendern laut werden lies. Er wies ferner darauf hin, daß insbesondere die Anwender immer noch in den Fehler verfallen, die Softwareprobleme zu unterschätzen.

In diesem Zusammenhang, in dem auch die Rede von Marktproblemen war, pries Brodmann die GES-Mitglieds-Firmen, die den Anwender vor derlei Erfahrungen bewahren würden. Damit nahm er gleichzeitig eine Abgrenzung gegenüber all jenen EDV-Dienstleistungs-Unternehmen vor, die der GES nicht angehören.

Diese Unternehmen sind allerdings sowohl von der Menge wie von der Zahl ihrer Beschäftigten her ungleich stärker als alle GES-Mitgleider zusammen und beherrschen den EDV-Dienstleistungs-Markt.

Wenn es indes gelingt, einen Teil dieser "verbandslosen EDV-Beratungs-Gesellen" in die GES zu integrieren, was schwierig werden dürfte, dann müßte man ums Profil nicht mehr sonderlich ringen.