Gehälter der IT-Spezialisten steigen im Schnitt um 5,6 Prozent

Berater sind die Gewinner des Jahres 1998

16.12.1998
MÜNCHEN (hk) - Die Knappheit des IT-Personals spiegelt sich auch in den guten Gehältern wider. Am besten schneiden nach der jüngsten Kienbaum-Einkommenserhebung für Software- und Beratungshäuser junge Consultants in Unternehmen mit guter Ertragslage ab.

IT-Spezialisten finden leicht einen Job, und auch was die Gehälter betrifft, dürfte es kaum Grund zur Klage geben. Nach der aktuellen Gehaltsuntersuchung der Kienbaum-Vergütungsexperten aus Gummersbach verbuchen die Computerfachleute in diesem Jahr ein durchschnittliches Gehaltsplus von 5,6 Prozent. Mit fünf Prozent kommen die Führungskräfte etwas weniger gut weg, bleiben aber immer noch über dem Durchschnitt der allgemeinen Entwicklung.

Über die höchste Gehaltssteigerung dürfen sich die Berater freuen, sie beträgt im Durchschnitt 10,8 Prozent. Aber auch in Vertrieb, Marketing und Entwicklung stiegen die Einkommen überdurchschnittlich um jeweils über sechs Prozent.

Auffällig sei, so Kienbaum-Berater Dirk Ewert, daß das Alter eine "gravierende Rolle" spielt. Galt früher die Formel, daß mit wachsender Berufserfahrung das Gehalt steigt, so zeigen die Zahlen heute ein anderes Bild. Das größte Plus verzeichnet die Berufsgruppe der unter 25jährigen, am kräftigsten legen dabei die Berater mit 15,5 Prozent zu. Die 30- bis 35jährigen liegen gerade noch im Durchschnitt, und danach werden die Entgeltzuwächse schon unterdurchschnittlich.

Eine besondere Bedeutung kommt auch der Ertragslage des Arbeitgebers zu. Geht es dem Unternehmen gut, liegt das Gehalt der Mitarbeiter etwa zwei Prozent über dem Durchschnitt. Wichtig für die Höhe der Vergütung seien außerdem Firmengröße und -sitz. Demnach bilden die Großstädte Frankfurt am Main und München sowie das Ruhrgebiet die Spitzengruppe. In diesen Regionen übersteigen die Gehälter den Bundesdurchschnitt um fünf Prozent. Unter diesem Niveau dagegen verdienen Führungs- und Fachkräfte in Hamburg, Hannover und in Städten mit weniger als 250000 Einwohnern.

Variable Gehaltsbestandteile sind laut Ewert ein wichtiges Instrument der betrieblichen Entlohnungspolitik. "Die Verbindung von Unternehmenserfolg und Vergütung soll die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen und ihrer Aufgabenstellung fördern", erklärt der Vergütungsexperte. Wie aus der Studie hervorgeht, erhalten 68 Prozent der Manager und 31 Prozent der befragten Mitarbeiter eine teilweise variable Vergütung, sei es als Prämie, Tantieme, Bonus oder als sonstige Sonderzahlung. Dieser Gehaltsteil beträgt je nach Position zwischen 4000 und 55000 Mark beziehungsweise zwischen vier und 23 Prozent. In Unternehmen mit überdurchschnittlicher Ertragslage liegt die variable Vergütung etwa 25 Prozent über dem Durchschnitt.