Berater entscheiden sich gegen Lotus Notes KPMG will mit Groupware Wettbewerbsvorteile erzielen

23.12.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Eine der sechs grossen amerikanischen Consulting- und Accounting-Companies, KPMG Peat Marwick, hat sich zur unternehmensweiten Groupware-Einfuehrung entschlossen, um ihren Mitarbeitern einen effizienteren Informationsaustausch zu ermoeglichen. Bei KPMG fiel die Entscheidung im Gegensatz zu den Wettbewerbern nicht zugunsten von Lotus Notes, sondern fuer das hierzulande eher unbekannte "First Class" aus, ein Client-Server- Groupware-System von Softarc Inc.

Tony Ottavio, Chief Information Officer bei KPMG, begruendet die Entscheidung gegen Notes - das die Consultants zahlreichen Kunden empfahlen - damit, dass die proprietaere Datenbankstruktur des Lotus-Produktes nicht fuer die hauseigenen Applikationen geeignet sei. So ist beispielsweise der Grossteil der Informationen im Datenformat der Anwendungen Word, Excel und Powerpoint auf Novell- File-Servern gespeichert. Um diese Dokumente unter Notes nutzen zu koennen, so Ottavio weiter, haette die Company alle Daten in die proprietaere Lotus-Sprache konvertieren muessen.

Dagegen erlaubt First Class den 17 000 KPMG-Mitarbeitern den Zugriff auf die Informationen ueber ein einheitliches Front-end, das unabhaengig vom verwendeten Rechnertyp ist, so dass sowohl Macintoshes wie auch PCs eingesetzt werden koennen. Ein weiterer Vorteil ist fuer DV-Leiter Ottavio, dass die Daten in ihrem urspruenglichem Format erhalten bleiben, so dass das Unternehmen spaeter die Moeglichkeit hat, auf andere Groupware-Produkte wie beispielsweise Microsofts "Exchange Server" zu migrieren. Eine Einschaetzung, die Tom Austin, Analyst bei der Gartner Group nur bestaetigen kann, "denn wenn ein Unternehmen einmal Notes-Code verwendet, dann ist dieser Code nicht mehr auf andere Plattformen portierbar".