BenQ will Handy-Produktion verkaufen

20.09.2006
Der Handy-Hersteller BenQ Mobile will laut "manager magazin" seine Produktion von Mobiltelefonen an einen Auftragsfertiger verkaufen.

Schon seit zwei Monaten werde mit der taiwanischen Foxconn sowie dem US-Unternehmen Jabil über die BenQ-Fabriken in Europa und Asien verhandelt, hieß es in dem Bericht, den das Blatt am Mittwoch vorab veröffentlichte. BenQ wollte den Bericht nicht kommentieren. "Dies sind Spekulationen, an denen wir uns nicht beteiligen", sagte ein Sprecher.

BenQ hatte vor rund einem Jahr das Handy-Geschäft des Siemens-Konzerns übernommen. Allerdings läuft es schlechter als geplant. Ende August kündigte das Unternehmen an, dass wegen der verspäteten Einführung neuer Produkte und Belastungen durch die Bereinigung der Modellpalette erst Mitte 2007 die Ertragswende geschafft werde. Zuvor hatte die Tochter des taiwanischen BenQ- Konzerns angekündigt, Ende dieses Jahres operativ die Gewinnschwelle zu erreichen.

Dem "manager magazin" zufolge ist die Produktion bei BenQ Mobile bei weitem nicht ausgelastet. Deshalb solle die Fertigung in Mexiko demnächst eingestellt werde. Auch in China stehe ein großes Werk zur Disposition.

BenQ hatte im Sommer bereits den Abbau von mehr als 500 Arbeitsplätzen in Deutschland angekündigt. Es ging dabei um 277 Beschäftigte der Zentrale in München und 250 externe Mitarbeiter in München sowie dem Werk im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort. BenQ hatte in Deutschland rund 3100 fest angestellte Mitarbeiter. Für die Produktion in Kamp-Lintfort und Bocholt gilt noch bis Ende des Jahres ein Ergänzungstarifvertrag. Die weitere Zukunft der Arbeitsplätze hänge vom Erfolg der neuen Modelle ab, hatte es im Sommer geheißen. (dpa/t)