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BenQ Mobile will ohne Entlassungen sparen und wachsen

28.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die mit der Übernahme von Siemens' Handy-Sparte neu entstandene BenQ Mobile GmbH hat sich für die Zukunft viel vorgenommen. Wie der CEO des frischgebackenen Unternehmens Clemens Joos auf einer Investorenkonferenz in Taipeh erklärte, soll die Tochter des taiwanischen Elektronikkonzerns ihren Anteil im weltweiten Handy-Markt in den nächsten zwei bis drei Jahren auf zehn Prozent verdoppeln. Gleichzeitig plant das Management, das in München ansässige Unternehmen bis Ende 2006 in die Gewinnzone zu führen - kein einfacher Job angesichts der Tatsache, dass Siemens' Handy-Geschäft im gesamten Jahr Marktanteile verloren hat und BenQ zumindest im abgelaufenen Quartal einen Absatzrückgang verbuchte. Der ehemalige Siemens-Manager setzt jedoch darauf, dass das Unternehmen nach einer drastischen Kostensenkung finanziell deutlich besser aufgestellt sein wird. Joos schätzt, dass BenQ Mobile die jährlichen Betriebskosten um rund 500 Millionen Euro senken kann, indem es von den Lieferanten höhere Preisnachlässe einfordert und die Aufwendungen für Forschung und Vermarktung um jeweils zirka 100 Millionen Euro reduziert. Bei den rund 7000 Mitarbeitern seien dagegen keine Einsparungen vorgesehen, da es ohnehin kaum Überschneidungen gebe, erklärte Joos.

Die Konzernmutter BenQ geht davon aus, dass die Integration der Handy-Sparte von Siemens zu einem Umsatzschub führen wird. Insgesamt rechnen die Taiwaner dass sich die Einnahmen im laufenden vierten Quartal verdoppeln. Im Ende September abgelaufenen Dreimonatszeitraum hatte der anhaltende Umsatzeinbruch im Bereich Mobiltelefone dazu geführt, dass der Nettogewinn um 99 Prozent auf umgerechnet knapp 600.000 US-Dollar schrumpfte. Die Umsätze brachen im Jahresvergleich um 15 Prozent auf rund eine Milliarde Dollar ein. (mb)