BenQ Mobile ist Geschichte

27.02.2007
Niemand wollte den Handy-Hersteller haben, nun werden die Reste meistbietend versteigert. 3000 Arbeitsplätze fallen weg.

Dem Münchner Insolvenzverwalter Martin Prager ist es nicht gelungen, einen Investor von einem Engagement in der Pleitefirma BenQ Mobile zu überzeugen. Interessenten soll es einige gegeben haben, doch belastbar waren deren Angebote offenbar nicht.

In Medien war häufig darüber spekuliert worden, dass sich Bieter mit Hilfe von Staatsbürgschaften am Handy-Hersteller finanziell gesundstoßen wollten. Von den einst rund 3000 in Deutschland betroffenen BenQ-Mobile-Mitarbeitern sind die meisten inzwischen in Auffanggesellschaften gewechselt oder haben sich einen neuen Arbeitgeber gesucht. Etwa 30 Mitarbeiter schwerpunktmäßig aus der Personalabteilung wickeln derzeit das Unternehmen in München ab. Die Handy-Produktion von BenQ Mobile ist bereits stillgelegt. Die restlichen Vermögenswerte wie Möbel, Werkshallen und Maschinen sollen durch ein Hamburger Auktionshaus verwertet werden.

Presseberichten zufolge wird das Vermögen in einem Gutachten auf 310 Millionen Euro taxiert zuzüglich eines Bankguthabens von 66 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten belaufen sich demgegenüber auf 883 Millionen Euro. Zu den Gläubigern zählen unter anderem Banken sowie der Chiphersteller Infineon. (ajf)