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Belgien will UMTS-Start erneut verschieben

28.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Von Rahmenbedingungen wie in Belgien können die Mobilfunkanbieter hierzulande nur träumen: Erst wurden die UMTS-Lizenzen für jeweils rund 150 Millionen Euro an die drei bereits aktiven Unternehmen Proximus (Belgacom), Mobistar (France Telecom) und KPN Orange (KPN) vergeben. Nun plant die belgische Regierung offenbar, den ursprünglich für den vergangenen Monat angesetzten UMTS-Start zum zweiten Mal auf Dezember 2004 zu verschieben. Grund seien Probleme der drei Lizenznehmer, ihre 3G-Netze termingerecht aufzubauen, berichtet das "Wall Street Journal". So klagten die Anbieter, es seien nicht genügend 3G-Handys erhältlich. Außerdem hätten sie Schwierigkeiten, Genehmigungen für das Aufstellen von UMTS-Sendemasten zu erhalten.

Im Februar diesen Jahres war die belgische Regierung bereits dem Gesuch der Carrier gefolgt und hatte den Termin auf September 2003 verlängert (Computerwoche online berichtete).

Belgiens Regulierungsbehörde, das Post- und Telekommunikationsinstitut, habe dem Antrag auf eine Fristverlängerung um 15 Monate bereits zugestimmt, erklärte Telekommunikationsminister Rik Daems gegenüber der Wirtschaftszeitung. Daems selbst werde der Empfehlung wahrscheinlich folgen, hieß es. Der Telekommunikationsminister plant außerdem, bei einem Treffen aller Telekomminister am 4. Dezember eine EU-weite Verschiebung des UMTS-Starts zu Diskussion zu stellen. Gegenwärtig ist die Entscheidung über UMTS-Lizenzen Ländersache. Mit einer europaweiten Lösung ließe sich eine Zersplitterung der europäischen Märkte verhindern, sagte Per Haugaard, Sprecher der EU-Kommission. (mb)