Herbe Kritik wegen verfehlter Konzernstrategie

Belegschaftsaktionäre gegen Siemens-Vorstand

11.01.2002
MÜNCHEN (CW) - Auf der Hauptversammlung am 17. Januar 2002 wollen Belegschaftsaktionäre von Siemens den Vorstand nicht entlasten. Sie kritisieren, der harsche Stellenabbau hätte zumindest teilweise verhindert werden können. Auch hätten die Konzernoberen zu spät auf den Absatzeinbruch im Telekommunikationsgeschäft reagiert.

Das Topmanagement habe mit falschen Maßnahmen auf die Probleme im Telecom-Geschäft reagiert, sagten die Aktionäre, die dem Verein "Unsere Aktien" angehören. Sie sprachen sich in ihrer Erklärung vom Montag dieser Woche zudem für eine zehnprozentige Kürzung der vom Vorstand vorgeschlagenen Dividende auf 0,90 Euro pro Aktie aus. Das gesparte Geld solle zur "zusätzlichen Abfederung der Restrukturierungsprogramme" verwendet werden. Darüber hinaus empfehlen die Belegschaftsaktionäre, die Vorstandsgehälter um zehn Prozent zu senken. Siemens hatte 2001 die Entlassung von insgesamt 17 000 Mitarbeitern angekündigt. Der Konzern habe aber noch bis zum Frühjahr 2001 eine "expansive Personalpolitik" betrieben. (jm)