CA-Sort-Anwender berichten

Beim Sortieren ist noch Luft

23.07.1976

MÜNCHEN - "Für Sortierarbeiten werden durchschnittlich 20 bis 25 Prozent der Maschinezeit sowie 50 Prozent der Kanal- und Plattenzeit verbraucht. 20 bis 50 Prozent davon können gespart werden", erklärte Bob March vom Schweizer Softwarehaus Computer Associates (CA) bei einem Benutzertreffen in München. CA-Sort-Anwender bestätigten diese Zahlen: Beim Versandhaus Quelle in Fürth beispielsweise ergab eine Untersuchung, daß 23 Prozent der CPU-Zeit auf Sortierungen entfallen. Die Vereinigte Versicherungsgruppe in München erzielte Laufzeitverbesserungen zwischen 15 und 41 Prozent durch Einsatz des Schweizer Sortier-Programmes.

"Wir hatten zu hohe Durchlaufzeiten und grundsätzlich keinen

Workspace auf den Platten frei. Da zwei Drittel unserer Anwendungsprogramme Sortierungen erfordern, haben wir drei Sort-Programme getestet", berichtete H. Nieden (Salamander AG, Kornwestheim). Beim Test schnitt der CA-Sort am besten ab, "weil wir hauptsächlich variable Sätze haben". Ergebnis: "Wir sind schneller und brauchen ein Drittel weniger Workspace."

Bei einem Anteil von nur 5 Prozent variabler Sätze fiel auch die Entscheidung bei der Vereinigten Versicherungsgruppe in München zugunsten des Schweizer Softwarepaketes aus. Dort laufen im Monat etwa 300 verschiedene Sorts - zwischen einmal täglich und einmal monatlich. Gespart wurden durch den Einsatz des CA-Sorts pro Monat etwa 390 Minuten Maschinenzeit (IBM 370/145). Außerdem werden 40 bis 50 Prozent weniger Workspace benötigt. Als zusätzlichen Vorteil nannte H. Laschett: "Die Informationen über die benötigte Sort-Work-Kapazität ermöglichten uns eine Standardisierung der Kapazität, was die Arbeitsvorbereitung vereinfacht."

Keine Probleme mit Exit-Routinen

Bei der Quelle in Fürth störten die durch häufiges Ändern der Konfiguration und der Systemsoftware erforderlichen Änderungen beim IBM-Sort. Gefordert wurde außerdem eine Veringerung der Laufzeit, Beseitigung des I/0-Engpasses, "Secondary Allocation" für Fälle, in denen der Platzbedarf stark schwankt, und ein einheitliches für alle Einheiten verfügbares Programm. Getestet wurden auf einer 370/168 ((3MB) drei Programme. Testergebnis: 12,5 weniger Laufzeit, 6 Prozent weniger CPU-Belastung und 21 Prozent weniger EXCP's bei Einsatz des CA-Sorts. "Wenn ich die Performance-Verbesserung im Nachhinein überschlage" - so berichtete R. Ulmer -, "dann ist die Laufzeit 10 bis 20 Prozent und die Zahl der EXCP's bis zu 36 Prozent geringer. Außerdem haben wir keine Probleme mehr mit Exit-Routinen."

Beim CA-Sort stand ursprünglich die "Sort Access Method" (SRAM) im Vordergrund, mit der Sortierfunktionen in die jeweiligen Anwendungsprogramme integriert werden. 1973 wurde das Paket unter der Bezeichnung "CA-Sort II" voll "IBM-kompatibel" - seither ist der Einsatz sowohl als Zugriffsmethode wie als Stand-Alone-Sort möglich.

Die Anwendung der Zugriffsmethode SRAM scheut eine Reihe von CA-Sort-Anwendern, obwohl sie - so H. Bücher von den Bodenseewerken Perkin-Elmer in Überlingen - "gegenüber dem Stand-Alone-Sort 15 bis 20 Prozent Zeitersparnis bei häufig durchzuführenden Jobs mit kleinen bis mittleren Datenmengen bringt". Die Deutsche Bau- und Bodenbank in Mainz vermeidet - so F. Wolff - durch konsequente Anwendung von SRAM "die vielen Datenzwischenträger, die beim Stand-Alone-Programm sonst nötig wären".

Das Anwender-Lob lohnt sich für die Schweizer: Im Dezember zählte Computer Associates den 500. CA-Sort-Anwender - inzwischen sind es über 900. B. March: "So schnell wurde noch kein anderes Softwarepaket verkauft." -py