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Bei Sony muss jeder Achte gehen

28.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Spätestens im Geschäftsjahr 2006/2007 will der japanische Elektronikkonzern Sony seinen Betriebsgewinn auf zehn Prozent gesteigert haben. Um dieses Ziel zu erreichen, wird er eigenen Angaben zufolge in den kommenden drei Jahren 20.000 Stellen streichen. Das entspricht einem weltweiten Personalabbau um knapp 13 Prozent.

Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Sony eine Marge von weniger als drei Prozent. Der Nettogewinn des vergangenen Vierteljahres (Juli bis September 2003) blieb um 25,3 Prozent hinter dem des Vergleichsquartals 2002 zurück. Und der Aktienkurs des Unternehmens büßte seit Jahresbeginn mehr als ein Viertel seines Wertes ein. Chief Executive Nobuyuki Idei hält es deshalb für notwendig, die Fixkosten des Konzerns zu kappen, also Mitarbeiter zu entlassen. "Was ist wichtiger? Die Moral der älteren Generation zu erhalten oder attraktiv für die Mitarbeiter der Zukunft zu sein?" fragte der 65-Jährige im Interview mit der "Financial Times Deutschland". Einen Teil der Arbeitsplätze hofft er einzusparen, indem er Verwaltungs- und Management-Aufgaben zusammenlegt. 7000 Stellen sollen allein in Japan wegfallen; inwieweit auch deutsche Sony-Mitarbeiter betroffen sein werden, blieb bislang im Dunkeln.

Wie weiter bekannt wurde, will Sony ein Joint-Venture mit dem koreanischen Konkurrenten Samsung eingehen. Dessen Angaben zufolge werden die beiden Konzerne voraussichtlich Anfang 2004 ein Gemeinschaftsunternehmen für die Fertigung von Flüssigkristall-Flachbildschirmen für TV-Geräte ins Leben rufen. Damit korrigiert Sony seine bisherige Produktpolitik, die der konventionellen Kathodenstrahl-Technik einen nach Ansicht von Marktbeobachtern zu hohen Stellenwert einräumte. Das Joint-venture soll mit einem Finanzvolumen von 1,45 Milliarden Euro ausgestattet werden und 2005 die Produktion aufnehmen. (qua)