Metrimpex hält die Fäden in der Hand:

Bei Software sitzt Ungarn gut im Sattel

29.06.1984

BUDAPEST (CW) - Gute Absatzzahlen weist Ungarn für den Export von Software aus. Und das, obwohl das sozialistische Land nach eigenen Ermittlungen bei der Entwicklung von Computern zehn Jahre im Rückstand ist. 1983 führte Ungarn Programme im Wert von über zwei Millionen US-Dollars aus.

Die Hälfte der gesamten ungarischen Softwareausfuhr wird heute vom Außenhandelsunternehmen Metrimpex abgewickelt. Rund 40 Prozent der Programme die Metrimpex ins Ausland liefert, wurden im Forschungsinstitut für Rechentechnik erstellt. In Kürze soll auch das Institut für angewandte Rechentechnik Software für den Export entwickeln.

Die Marktposition von Metrimpex im Ausland wird vor allem dadurch gestärkt, daß das Außenhandelsunternehmen nach wie vor Allein-Importeur von Computer-Hardware für Ungarn ist. Diese Stellung benutzt Metrimpex denn auch dazu, um ungarische Computerprogramme über Kompensationsgeschäfte gegen Haftwährung im Ausland zu verkaufen. So wurde zum Beispiel Software von einem fahrenden deutschen Unternehmen der Elektrobranche in Zahlung genommen. Käufer von ungarischer Software hat Metrimpex unter anderem auch in den Firmen CII-Honeywell Bull (Frankreich), ICL (Großbritannien) und Commodore (USA) gefunden. Eine der jüngsten ungarischen Außenhandels-Aktiengesellschaften, die Novotrade AG, produziert für Commodore Spielprogramme für Pesonal Computer. Die Hauptanwendungsbereiche der ungarischen Software sind aber Industrie und Produktion.