64-Prozessor-Maschine soll im Herbst kommen

Bei Multi-CPU-Servern rechnet Sun voll auf Know-how von Cray

14.06.1996

Sun versucht schon seit geraumer Zeit, auch mit Servern das Interesse von DV-Managern zu gewinnen. Da kommt ihnen das Know-how der CBS-Mitarbeiter recht. CBS gehört zur Cray Research Inc., die wiederum von SGI gekauft wurde. CBS ver- treibt ein Multiprozessor-System "CS6400", das auf Supersparc-Prozessoren basiert und binärkompatibel ist zu Suns vormaligen Unternehmensservern, den Multiprozessorrechnern "Sparserver 1000" und "Sparccenter 2000". Im Gegensatz zu den Sun-Maschinen kann das CBS-System mit bis zu 64 CPUs ausgestattet werden. Auf bis zu maximal 30 Prozessoren konnte man ein Sparccenter-Modell nach Sun- Angaben ausbauen. Erfahrungen haben allerdings gezeigt, daß bei acht CPUs das Ende der Fahnenstange erreicht war.

Beide Rechner nutzen den von der Xerox Corp. entwickelten XD-Bus. Sun konzediert, daß Crays XD-Bus-Implementation erheblich leistungsfähiger ist. In zukünftigen Multiprozessor-Systemen, die in den Werkstätten von CBS entworfen werden, dürfte sich Sun zudem weitere Cray-Entwicklungen zueigen machen: Hierzu gehört die Möglichkeit, das Solaris-Betriebssystem in mehrere Domains zu partitionieren. Auch sollen die Sun-Server verbesserte Optionen bieten für den Austausch von Komponenten wie CPUs, Festplatten etc. während des Betriebs. Auch Überwachungssoftware, mit der Server per Fernwartung auf Ausfälle diagnostiziert werden können, will Sun von CBS entlehnen.

Bei dem für diesen Herbst zu erwartenden Multiprozessor-Server von Sun, der dann auch mit der "Ultrasparc"-64-Bit-CPU rechnet, dürfte es sich im wesentlichen um das CS6400-Nachfolge-Modell mit Codenamen "Xfire" handeln, das CBS just zum Zeitpunkt der Übernahmeverhandlungen vorstellen wollte.