Offener Standard soll Interoperabilität gewährleisten

Bei der SNA-Integration baut Cisco auf das RSVP-Protokoll

16.12.1998
SAN MATEO (IDG) - Garantierte Antwortzeiten - mit dieser Trumpfkarte konnte sich bislang die aus der Mainframe-Welt bekannte SNA behaupten. Cisco versucht nun, die gleiche Zuverlässigkeit in IP-Netzen mit dem RSVP-Protokoll zu erreichen.

Zu langsam, zu kompliziert etc.: Die Kritikliste an der von IBM entwickelten Systems Network Architecture (SNA) ist lang. Trotz dieser Mankos ist das aus der Mainframe-Zeit stammende Übertragungsprotokoll für viele Anwender aber unverzichtbar. Es bietet eine für unternehmenskritische Applikationen unverzichtbare garantierte Antwortszeit. Damit können die heute so populären IP-Netze bislang jedoch nicht aufwarten.

Dies soll sich aber nach dem Willen von Cisco ändern. Der Router-Hersteller will die SNA- und die IP-Welt zusammenführen. Um die Priorisierung des SNA-Verkehrs über ein Netzwerk zu realisieren, verwendet Cisco künftig das Resource Reservation Protocol (RSVP). Das Verfahren funktioniert laut Hersteller in Verbindung mit dem Internetwork Operating System (IOS), Version 12.0.

Im Gegensatz zu anderen proprietären Implementierungen, die unter Verwendung des IP-Feldes "Type of Service" den SNA-Verkehr bevorzugen, läßt sich RSVP auch in Netzen mit Komponenten unterschiedlicher Hersteller nutzen. Bislang setzte Cisco bei der SNA-Integration auf das hauseigene "Data Link Switching Plus" (DLSP), das SNA-Applikationen ermöglicht, dedizierte Bandbreite für eine Verbindung anzufordern.

Ein weiterer Vorteil des RSVP-Ansatzes ist laut Cisco die einfachere Implementierung. "RSVP konfiguriert der Administrator an einem Ort im Netz, wenn die restlichen Komponenten RSVP-fähig sind", wirbt Donna Kidder, Product Line Manager bei Ciscos SNA Group, für die Lösung. Die hierzu erforderliche Software ist Bestandteil von Ciscos "Mainframe Networking Feature Set", einer Erweiterung für das Betriebssystem IOS.