Manager des LAN-Entwicklers haben Reorganisationsplan vorgelegt

Bei Corvus Systems geht es um das finanzielle Überleben

01.06.1990

SAN JOSE (IDG) - Den leitenden Managern der Corvus Systems Inc., die im laufenden Konkursverfahren vor Gericht um das Überleben ihres Unternehmens kämpfen, droht durch einen von ihrem Hauptgläubiger vorgelegten Reorganisationsplan die Kontrolle über die Firma zu entgleiten.

Die seit Juni 1988 unter "Chapter eleven" agierende Corvus Systems Inc. Iegte ihren Vorschlag bereits am 1. Mai dieses Jahres dem Gericht vor, obwohl der Reorganisationsplan ursprünglich erst in einigen Monaten vorgestellt werden sollte. Gloria Leonhard, Sprecherin von Corvus, erklärte, das Unternehmen sei zu diesem Schritt von Carl Berg, dem Hauptgläubiger und ehemaligen Direktor von Corvus gezwungen worden, weil dieser einen rivalisierenden Vorschlag gemacht habe.

Der Plan von Berg, Hauptanteilseigner von Berg & Berg Industrial Developers, sieht vor, daß die Investoren ihren Anteil am Stammkapital ohne Kompensation verlieren. Dem Rechtsanwalt von Corvus, Gregory Coplans, zufolge will Berg alle Aktien für sich reklamieren, um damit die Schulden des Netzwerk-Anbieters bei seinem Unternehmen abzudecken. Die normalen Gläubiger sollen mit 700 000 Dollar abgespeist werden. Nach Angaben des LAN-Spezialisten haben die Kreditoren bereits Bedenken gegenüber Bergs Vorstellungen angemeldet.

In dem Vorschlag von Corvus werden die Verpflichtungen sehr viel ernster genommen. Danach sollen die Aktionäre zehn Prozent ihres eingesetzten Kapitals und die Gläubiger zehn Prozent ihrer Forderungen zurückerhalten. Außerdem bekommen letztere den gleichen Anteil binnen eines Jahres noch einmal ausgezahlt. Auch der Hauptschuldner Berg & Berg würde voll zufriedengestellt. Innerhalb von sieben Jahren wird ihm die Rückzahlung seiner Forderung garantiert.