Werden Newton- und Pippin-Technologie aufgegeben?

Bei Apple beißt jeder fünfte in den sauren Apfel

07.02.1997

David Harrah, Director of Corporation Public Relations bei Apple, sagte, die Entlassungen seien beschlossene Sache. Das Unternehmen hatte im Januar 1997 bekanntgegeben, man müsse die Kosten um etwa 20 Prozent herunterfahren, um dem im letzten Geschäftsquartal erlittenen Verlust von rund 120 Millionen Dollar zu begegnen. 1996 hat Apple bereits zirka 1500 Mitarbeitern gekündigt. Gerüchteweise sollen 2500 von insgesamt 13000 Apple-Angehörigen entlassen werden.

Apples Unternehmenssprecherin in Deutschland, Theresa Wermelskirchen, sagte, es werde zwar Entlassungen geben, die aber "mit Europa und Deutschland nichts zu tun haben". Ein Blick auf die Personalstruktur zeige, daß Apple in ganz Europa nur über 1000 Mitarbeiter verfüge, "um die geht es nicht".

Offiziell nicht bestätigt hat das Unternehmen einen Bericht der US-Zeitung "USA Today", wonach Apple-CEO und Chairman Gilbert Amelio gesagt haben soll, Apple überlege, ob es das Handheld-Gerät "Newton" sowie das für Internet-Anwendungen und Spiele geeignete System "Pippin" aufgeben wolle.

Wermelskirchen sagte hierzu, richtig sei lediglich, daß Unternehmen bei der Frage nach Restrukturierungsmaßnahmen zum einen die Bereiche prüfen müßten, in denen die großen Summen anfallen: Personal, Produktion/Fertigung und Inventar. Zum anderen seien aber auch die sogenannten Randgebiete des Geschäfts zu betrachten. Nur in diesem Zusammenhang habe Amelio Bemerkungen gemacht.

Allerdings meldet auch das "Wall Street Journal", Apple mache sich Gedanken darüber, seine finanziellen Probleme unter anderem durch den Verkauf der Newton-Abteilung in den Griff zu bekommen. Bei diesen Überlegungen bediene sich Apple der Dienste der Unternehmensberater von McKinsey & Co.

Darüber hinaus wolle sich Apple möglicherweise von einigen kostspieligen Software-Entwicklungsaktivitäten lösen. Die Kalifornier haben zu diesen Informationen keine offizielle Stellungnahme abgegeben. Näheres, so Wermelskirchen, werde auf einer Aktionärsversammlung bekanntgegeben, die erst nach Redaktionsschluß stattfand.