Behörden werden als Arbeitgeber attraktiver

11.07.2002
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Dass auch die Kommunen künftig Chanchen haben, echte Informatiker zu beschäftigen, davon ist Städtetag-Mann Fogt überzeugt. Er verweist auf aktuelle Absolventenuntersuchungen. So soll sich die Zahl der Studenten mit einem Informatikabschluss auf 15000 in den nächsten Jahren verdoppeln. Die aktuelle wirtschaftliche Flaute hat sicherlich ebenfalls dazu beigetragen, dass sich Computerspezialisten überlegen, in den öffentlichen Dienst zu wechseln, auch wenn die Bezahlung mit der aus der privaten Wirtschaft nicht konkurrieren kann. Gerade in solchen Zeiten rücken andere Kriterien in den Vordergrund, wie die Vertreter des Staates bestätigen. Wichtigstes Argument, das immer wieder genannt wird, ist die Arbeitsplatzsicherheit und die geregelte Arbeitszeit, also die 38,5-Stunden-Woche.

Behörden haben geringeren Projektdruck

Aber nicht nur das: So weist die Stadt München in ihrer IT-Stellenanzeige darauf hin, dass die Arbeitszeitgestaltung höchst flexibel gestaltet werden kann bis hin zur Beschäftigung auch in Teilzeit, und dass man bei „der Beschaffung eines Kinderbetreuungsplatzes im Hause“ behilflich ist - alles Kriterien, die ein moderner Arbeitgeber gerne verspricht, die in der Privatwirtschaft aber sehr schnell vergessen werden, sobald sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert.

Außenstehende schätzen den geringeren Projektdruck, wie Jochen Baier, Senior Berater und zuständig für die Behörden bei Mummert + Partner, bestätigt. Was Baier ebenfalls gut gefällt, ist, dass die IT-Abteilung - viel stärker als in der Privatwirtschaft - gestalten kann. „In der Industrie ist sie Dienstleister für die Fachbereiche und muss sich nach deren Vorgaben richten, hier kann sie sich stärker auch in die Organisation einmischen.“