Begünstigt Outsourcing den Aktienkurs?

08.08.2005
Eine Auftragsstudie belegt einen Wertzuwachs auslagernder Unternehmen.

Das Centre for Economic and Business Research (Cebr) hat im Auftrag des IT-Dienstleisters Logica CMG herausgefunden, dass britische Unternehmen mit Outsourcing-Projekten ihren Börsenwert steigern konnten. Dazu haben die Analysten historische Aktiendaten verglichen. Demnach werden Häuser mit ausgelagerten IT-Diensten an der Börse durchschnittlich um 1,7 Prozent, in einigen Segmenten sogar um elf Prozent besser bewertet. Auch die gesamtwirtschaftliche Auswirkung des Outsourcings schätzen die Cebr-Experten positiv ein. Sollten die britischen Unternehmen ihre Auslagerungsaktivitäten bis zum Jahr 2010 um 52 Prozent gegenüber 2004 steigern, würde dies den gesamten Börsenwert britischer Firmen um 9,9 Milliarden Pfund verbessern.

E-Finance-Lab ist zurückhaltender

Eine vergleichbare Untersuchung hat das E-Finance-Lab der Universität Frankfurt am Main bereits Anfang 2004 betrieben, betrachtete allerdings ausschließlich die Finanzbranche. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass Outsourcing per se den Aktienkurs nicht hochschnellen lasse. Die Analyse von 90 Outsourcing-Vereinbarungen in den Jahren 2000 bis 2003 hatte gezeigt, dass die Kapitalmärkte zehn Prozent der Deals verhalten bewerteten. In knapp einem Drittel der Fälle hätten Outsourcing-Geber und -Nehmer profitiert, beim Rest habe es Verlierer und Gewinner gegeben. Signifikante Erfolgsfaktoren waren demnach die Erfahrung des Dienstleisters, das Transaktionsvolumen sowie die Laufzeit. (jha)