Begriffe aus der EDV:Datenbank

15.06.1979

Nicht am fachgerechte Definition geht es Heinzgünther Klaus in seinem Taschenbuch "Computer Chinesisch" (Herausgeber Honeywell Bull AG, Köln), der Autor versucht vielmehr, die verbreitetsten EDV-Termini auch dem betriebswirtschaftlich interessierten EDV-Laien verständlich nahezubringen. Hier die Klaussche Verdeutschung des Begriffes "data base'':

Die Datenbank zahlt zu den Innovationen der EDV, die den Außenstehenden sogleich plausibel anmuten, obwohl es sich bei näherem Hinsehen um hochgradig komplizierte Systeme der praktischen Informatik handelt. Doch das Wort "Bank" assoziiert die Allerweltsvorstellung von einer Einrichtung, die Wertvolles massenhaft verwaltet - ordentlich, zuverlässig, dem Verfügungsberechtigten jederzeit zu Diensten. Auch Daten sind mitunter wertvoll, sogar "empfindlich", für sie existieren darum, soweit es sich um personenbezogene Hinweise handelt, gesetzliche Schutzvorschriften. Die meisten EDV-relevanten Informationen, die tagtäglich in unübersehbaren Mengen in Unternehmen, Behörden und Institutionen bewegt, verarbeitet und aufbereitet werden, sind indes nicht geheimer als die Wasserstandsmeldungen vom Niederhein - gleichwohl werden sie methodisch "gemanaged", das heißt in logisch geordneten Dateien zusammengefaßt, zu denen Zugriffmöglichkeiten nach den verschiedensten Kriterien gegeben sein sollten.

Das mächtige Reservoir der Daten, das in seiner passiven Vielfalt der Verarbeitung harrt, verdient nach moderner Auffassung mindestens soviel Beachtung wie die elektronischen Anlagen (Hardware) und die Programme (Software), die solcher Verarbeitung dienen. Mit HiIfe des Datenbank-Konzeptes werden die gespeicherten Daten aus der Adhoc-Verwaltung durch die Anwendungsprogramme entlassen und damit dispositiv verselbständigt. Es entfallen Doppelarbeit und Mehrfachspeicherung, die stets dann eintreten, wenn programmspezifisch "strukturierte" Daten erfaß und verwertet werden. ("Strukturierung" ist ein Schlüsselwort im Bereich der Datenbanksysteme.)