Personalpolitik von IT-Dienstleistern

Begehrte flexible Arbeitszeiten

16.01.2004
MÜNCHEN (CW) - Die Arbeitszeit ist für IT-Dienstleister das wichtigste Instrument, mit dem sie Nachfrageschwankungen begegnen können. So setzen fast die Hälfte der befragten Firmen auf Überstunden respektive Kurzarbeit, wenn die Zahl der Aufträge aufgrund der konjunkturellen Situation steigt beziehungsweise zurückgeht.

Flexible Arbeitsformen sind für IT-Dienstleister wichtig, um in Boomphasen ihre Leistung auszuweiten beziehungsweise um sie in schlechteren Zeiten zurückzufahren und damit die Betriebskosten zu senken. Das ergab die Konjunkturumfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Verbands der Vereine Creditreform, die im November und Dezember 1000 Dienstleister aus den Bereichen Informationstechnologie, Telekommunikation, Unternehmensberatung, Planung sowie Forschung und Entwicklung befragten.

Nach Überstunden beziehungsweise Kurzarbeit ist für die Dienstleister die Vergabe von Unteraufträgen an Drittfirmen das probateste Mittel, um der unterschiedlichen Auslastung zu begegnen. Diese Praxis ist insbesondere in der Telekommunikation und bei Werbeagenturen weit verbreitet. Auch auf befristete Arbeitsverträge (40 Prozent) und freie Mitarbeiter (37 Prozent) greifen die Befragten gern zurück. Neueinstellungen dagegen gehören mittlerweile bei den Dienstleistungsunternehmen zu den am wenigsten genutzten Instrumenten. Nur 18 Prozent der Firmen schaffen bei mehr Aufträgen neue, unbefristete Arbeitsplätze. Noch unbeliebter ist die Beschäftigung geringfügig Entlohnter auf 400-Euro-Basis, die nur für 13 Prozent der Befragten in Frage kommt und damit den letzten Platz einnimmt. (am)