Hier kommt die Zukunft

Bedienungshilfen der Apple Watch

20.05.2021
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Zum Aktionstag der digitalen Barrierefreiheit hat Apple ein paar Funktionen vorgestellt, die glatt aus einem Sci-Fi-Film kommen können.

Die spektakulärste der vorgestellten Funktionen ist wahrscheinlich Assistive Touch auf der Apple Watch. Was sich sperrig anhört, sieht in der Praxis recht futuristisch aus: Die Apple Watch kann man mit nur einer Hand bedienen, die Uhr erkennt mittels Beschleunigungssensor, Gyroskop und Pulssensor kleinste Bewegungen von Handmuskeln und -sehnen und kann so mit Gesten ebendieser Hand bedient werden. Die Fingerbewegungen wie Kneifen oder Umgreifen können in diversen Kombinationen die Steuerung der Uhr übernehmen, Apple Watch erkennt zudem Neigungen des Armgelenks, und lässt den Nutzer einen Pointer damit navigieren.

Neue Memojis mit Cochlear-Implantat, Sauerstoffkabel.
Neue Memojis mit Cochlear-Implantat, Sauerstoffkabel.
Foto: Apple

Apple verspricht Assistive Touch auf der Apple Watch "später in diesem Jahr", wir rechnen damit, dass die Option mit watchOS 8 im Herbst herauskommt.

Was ab sofort, allerdings nur in den USA, Großbritannien und Frankreich, verfügbar wird, sind Termine mit Apple Support in Gebärdensprache. Signtime, wohl in der Anlehnung an Facetime, lässt den Kunden beim Apple-Care-Termin direkt in Gebärdensprache kommunizieren. Beim Besuch vor Ort in einem Apple Store kann sich ein Anwender direkt mit dem Gebärdensprachen-Dolmetscher im Browser verbinden und so mit den Mitarbeitern kommunizieren. Weitere Sprachen und Regionen sollen in der Zukunft dazu kommen.

Auch auf dem iPhone sind einige Neuerungen dabei: Voice Over kann jetzt Motive in den Bildern erkennen und diese beschreiben. Das iPhone kann nun Texte auf den Fotos erkennen und diese vorlesen, die künstliche Intelligenz dahinter kann die Stellung einer Person im Verhältnis zu der Umgebung erkennen und beschreiben.

Gegen Lärmbelastung haben sich die Ingenieure in Cupertino etwas Überraschendes überlegt: Das iPhone wird Grundrauschen abspielen können. Dieses Hintergrundrauschen soll anderen Umgebungsgeräusche überdecken und so dem Nutzer helfen, sich zu konzentrieren, zu beruhigen oder zu erholen. Nach Wunsch kann man das Grundrauschen in abgespielte Filme oder Songs integrieren.

Weitere Funktion aus dem Bereich Barrierefreiheit, die später erscheinen werden, sind Lautgesten statt Tasten: Der Nutzer kann mit Mundgeräuschen wie mit der Zunge schnalzen, die Betätigung der Tasten ersetzen. Textgröße kann in jeder App individuell angepasst werden, das iPad wird die Augenbewegungen mit den zertifizierten MFi-Geräten unterstützen.

Apple hat sicherlich mehrere Entwicklerstunden und kreative Gedanken in seine Barrierefreiheit-Funktionen investiert, einige davon wie die Ein-Hand-Bedienung der Apple Watch werden sicherlich auch außerhalb der Behinderten-Community genutzt. (Macwelt)