Beate Uhse on line

21.02.1975

Wenn das mit der Datenverarbeitung in der Verwaltung so weitergeht, werden wir bald alle zur Nummer. Schlechte Noten aus der Schule, Informationen aus Reihenuntersuchungen, Daten der Finanzämter, Kfz-Sünden aus Flensburg, - alles auf Knopfdruck parat. Datenbänke werden selbstverständlich alle zu einem Netz zusammengeschlossen, die privatwirtschaftlichen der Kreditinstitute und der Ärzteschaft natürlich auch. Beate Uhse on line.

Und dann hat man ihn, den "Großen Bruder" vom Stammtisch-Gespräch. Dabei wird geflissentlich übersehen, daß es bereits heute eine Vielzahl auch künftig gültiger Gesetze zum Personlichkeitsschutz gibt. Motto: Was noch mit Leitz-Ordnern verboten ist, braucht morgen nicht für Magnetbänder und Terminalanschluß zu gelten.

Wer hier den "Großen Bruder" fürchtet, merkt nicht, daß man den "Großen Bruder" erst einmal haben müßte, um ihn einzuführen. Viel gefährlicher sind die vielen "Kleinen Brüder", als da sind: Adreßhändler, Detekteien, Kreditauskunfteien und andere, die in Bonn mit vollen Rohren gegen das geplante Bundes-Datenschutzgesetz schießen.

Das Dumme ist nur, wie kann man es den Stammtisch-Brüdern klarmachen, die von alledem doch keine Ahnung haben. mfg.