Good-will-Geste der Industrie

BDI: Profis für Lehraufträge freistellen

10.01.1986

BONN (bi) - 50 Professorenstellen im Fach Informatik könnten besetzt werden, falls es passende Dozenten gäbe, so das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft. Abhilfe will jetzt für das vom Numerus clausus noch immer unbehelligte technologische Schlüsselfach die Industrie sorgen. Qualifizierte Profis sollen für Lehraufträge freigestellt werden.

Dieses "Weihnachtsgeschenk" für das unter permanenten Engpässen personeller, baulicher und apparatemäßiger Art leidende Hoch- und Fachhochschulfach präsentierte jetzt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). In einem Gespräch, das kurz vor Jahresende auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft zustande gekommen war, wurde Ministerin Dorothée Wilms vom BDI das Angebot unterbreitet "für die Übernahme von Lehraufträgen an den Hochschulen bei qualifizierten Mitarbeitern zu werben und sich dafür einzusetzen daß diese gegebenenfalls freigestellt würden", so der Pressetext des Bonner Ministeriums.

Aus dem Papier geht weiter hervor, daß der Ausbau des Faches auf je 4000 Studienanfänger im wissenschaftlichen Hochschul- und im Fachhochschulbereich vorgesehen ist. Der Bund wird, so das Ministerium weiter, für die beiden nächsten Jahre besondere Mittel für die Anlauffinanzierung zur Verfügung stellen. Die bereits von den Ländern angemeldeten Vorhaben für rund 100 Millionen Mark, die zur einen Härtere

auf Baumaßnahmen und zur anderen Hälfte auf Geräteinvestitionen entfallen, seien ein erster Schritt. Insgesamt sind damit 150 Millionen Mark in der Rahmenplanung für den Ausbau der Informatik vorgesehen.