Frühzeitige und intensive Information der Mitarbeiter notwendig:

BDE als PPS-Teil strategisch beurteilen

28.10.1988

ECHING (pi) - Relevante Produktivitätssteigerungen in den Betriebsverwaltungen lassen sich mit der Einführung der elektronischen Betriebsdatenerfassung (BDE) erreichen. Das ergab eine Kundenbefragung der Mikrotron GmbH, Eching/München. Wichtigste Vorteile: Verbesserung der betrieblichen Statistiken sowie der Nachkalkulation.

Bei der Kroll GmbH, Reinbek, sank der Zeitaufwand für die Erstellung und Auswertung der Arbeitszeitbelege von 36 bis 46 Stunden auf etwa 13 Stunden. Überdurchschnittlich verminderte sich der Verwaltungsaufwand in Betrieben mit flexiblen Arbeitszeitregelungen oder einem hohen Anteil an Überstunden. Der Umfrage zufolge führt die elektronische Arbeitszeiterfassung auch zu deutlichen qualitativen Verbesserungen der betrieblichen Statistiken, die nach der Einführung der BDE wesentlich aktueller und detaillierter geführt werden können.

Als praktisch nicht quantifizierbar erwiesen sich die Rationalisierungseffekte durch die Auftragszeiterfassung mit BDE-Anlagen. Dennoch bestätigten die meisten Befragten, daß die Verbindung von Auftrags- und Personalzeiterfassung eine gesteigerte Flexibilität und verbesserte Termintreue in der Auftragsbearbeitung ermögliche. Einige der befragten Firmen betonten, daß die vor der BDE-Einführung vernachlässigte Nachkalkulation der Aufträge zwar zusätzlichen Arbeitsaufwand erfordere, doch rechtfertige sich dieser durch die erzielte Verbesserung der Kalkulationsgrundlagen.

Mikrotron fragte eigenen Angaben zufolge ferner nach den Schwierigkeiten in der Einführungsphase von BDE-Anlagen. Für mittelständische Unternehmen stellt die Implementierung einer BDE-Anlage eine schwerwiegende Investition dar. Allein die Dauer des Entscheidungsprozesses wird daher von den Firmen mit rund einem Jahr angegeben. Weitere ein bis zwei Jahre nimmt dann die Installation einer BDE-Anlage in einem Betrieb mit 100 bis 300 Mitarbeitern in Anspruch.

Die anschließende Einführungsphase kann vom betreffenden Betrieb durch gezielte Maßnahmen zur Akzeptanzsteigerung bei den Mitarbeitern erheblich verkürzt werden. Diese Maßnahmen müssen auf den einzelnen Betrieb und seine Mitarbeiter zugeschnitten sein und können daher nicht verallgemeinert werden. Die Ergebnisse der Umfrage deuten allerdings darauf hin, daß allgemein eine frühzeitige und intensive Information der Mitarbeiter über die geplante BDE-Einführung und die damit verbundenen Veränderungen die Akzeptanz erhöhen und die Einführungsphase verkürzen kann.