Zentrale und hochverfügbare IT

BayWa bringt Mission Critical und Industriestandards unter einen Hut

28.06.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Mission Critical und Industriestandards vereint

Nach Sichtung der Angebote entschied sich die BayWa noch im Jahr 2008 für die Offerte von HP mit dem Leitkonzept der Converged Infrastructure. Die SAP-Systeme der BayWa werden wegen der höheren Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit dabei auf Unix-Servern betrieben, während die Nicht-SAP-Systeme auf x86-Rechnern laufen. Mit der Converged Infrastructure hat HP die technologischen Voraussetzungen dafür geschaffen, Mission-Critical-Systeme und Industriestandard-Server so in eine Infrastruktur einzubinden, dass sie sich mit denselben Werkzeugen administrieren lassen.

Dass mit der Entscheidung zugunsten des HP-Konzepts auch die bisherige Dual-Vendor-Strategie über den Haufen geworfen wurde, war den Worten von Hanns-Gunter Weber zufolge nicht von vorneherein geplant. "Wir haben uns aber diese Option offen gehalten, wenn die Konzepte der beteiligten Partner das zuließen", erinnert sich Weber. Im Zuge der Harmonisierung der SAP- und Non-SAP-Landschaft in der konvergenten Infrastruktur fiel dann aber die Entscheidung zugunsten des einen Anbieters, HP.

Angst vor einem Vendor-Lock-In - der oft ungesunden Abhängigkeit von nur einem Anbieter - hat Weber dabei nicht. "Sollten wir in Zukunft außerplanmäßig wachsen und entsprechend in die Systemlandschaft investieren, muss das nicht notwendigerweise in HP-Produkte sein", stellt der Infrastrukturchef klar. Durch die Scale-Out-Logik der Infrastruktur sowie die Standardisierung des Systems und die weitgehende "Kommoditisierung der Komponenten" seien die Einzelteile im Zweifelsfall eben doch austauschbar.

Andererseits genießt RI-Solution durchaus auch Vorteile durch seine Single-Vendor-Strategie: "HP kennt die Infrastruktur und ihre einzelnen Komponenten sehr genau", so Weber, was die Prozeduren zu Fehlerentdeckung und -behebung deutlich beschleunige.

Mindestens bis 2013 ist mit dem Umstieg auf Blades nun Ruhe an der Infrastrukturfront des Agrarhandelskonzerns. Wenn es denn nicht doch überraschendes Wachstum auf einem ganz neuen Markt gibt: Durch den Ausstiegsbeschluss der Bundesregierung aus der Atomenergie rückt eine relativ junge Konzernstruktur stärker in den Fokus: "Als Vorreiter im Bereich nachwachsender Rohstoffe wird sich die BayWa auch in Zukunft mit aller Kraft für erneuerbare Energien einsetzen", heißt es in einer Selbstdarstellung des Unternehmens. Das könnte dann durchaus noch Neuinvestitionen in die IT-Infrastruktur nötig machen. Aber auch das beunruhigt Weber nicht: "Wachstum ist mit diesem skalierbaren System möglich - auch über 2013 hinaus".