Zentrale und hochverfügbare IT

BayWa bringt Mission Critical und Industriestandards unter einen Hut

28.06.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

BayWa setzt auf zentrale und hochverfügbare IT

Den Vertrag mit HP als Generalunternehmen schloss RI-Solution im Dezember 2008. Das Projekt startete im Januar 2009 und sollte ursprünglich im Oktober 2010 abgeschlossen sein. Durch die Verzögerung der Superdome 2-Lieferung - bedingt durch Verschiebungen beim Tukwila-Prozessor von Intel - musste sich der Agrarkonzern aber übergangsweise mit Superdome 1 zufriedengeben. Erst im März 2011, also rund ein halbes Jahr später, konnte diese "planmäßige Verspätung" mit der Installation der Superdome 2-Rechner aufgeholt werden. "Wir konnten das Projekt on-budget, aber nicht on-time abschließen", resümiert Projektleiter Hanns-Gunter Weber, der bei RI-Solution für die gesamte IT-Infrastruktur verantwortlich ist. Allerdings sei die Verzögerung schon bei Vertragsabschluss absehbar und der dafür nötige Workaround bereits Bestandteil des Vertrages mit HP gewesen, so Weber.

Außerplanmäßig waren dagegen die Probleme mit der Performance der DB2-Datenbank auf dem HP-OX-System. Hier arbeiteten die Techniker von HP und RI-Solution ganze vier Monate daran, die Leistungsfähigkeit des Systems unter Hochlast zu gewährleisten - was am Ende schließlich auch gelang.

Inklusive aller Tests betrug der Aufwand für den Umstieg auf die HP Converged Infrastructure 5.000 Arbeitsstunden - ein echtes Großprojekt für die IT-Tochter der BayWa. "Von unseren 220 Mitarbeitern an den drei Standorten waren zwischen 30 und 35 immer wieder in das Projekt involviert", bilanziert Projektleiter Weber. Für ihn ist das Großprojekt ein Erfolg: "Wir haben sowohl unsere wirtschaftlichen als auch unsere strategischen Ziele erreicht".

Die Entscheidung, die IT-Infrastruktur in den beiden Rechenzentren der RI-Solution zu zentralisieren, fiel bei der BayWa bereits in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Das war nicht ohne Risiko: Wenn im zentralen Rechenzentrum die Server ausfallen, stehen auch die Kassen- und Buchungssysteme in den rund 900 angeschlossenen Vertriebsstandorten still. Fast der gesamte Geschäftsbetrieb des Unternehmens käme dann zum Erliegen.

Auf der anderen Seite bietet die zentrale Verwaltung deutliche Vorteile: Controller, Logistiker und Disponenten können fast in Echtzeit mit realen Verkaufszahlen arbeiten, um Warenflüsse zu steuern, Preise flexibel zu gestalten und Geschäftsentscheidungen zeitnah treffen zu können. "Die hochgradige Integration der Systeme erlaubt es uns, viele betriebswirtschaftliche Prozesse zu automatisieren", erläutert Eugen Berchtold, Geschäftsführer von RI-Solution. "Aber die Integration setzt zugleich voraus, dass die Systeme permanent verfügbar sind. Ansonsten steht der gesamte Warenfluss der BayWa still." Hochverfügbarkeit, Ausfallsicherheit und Performance zählen daher zu den Kernanforderungen an die Technik.