Bayerns Polizisten warten auf "Diplaz"

18.01.2006
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Die finanziellen Folgen der Verzögerungen beurteilen die Betroffenen unterschiedlich. Laut Innenministerium kostet die Software 1,74 Millionen Euro. Davon seien bislang 51 Prozent bezahlt. Weitere Zahlungen richteten sich nach dem Projektfortschritt. Zusätzlich seien der Polizei Personalkosten in Höhe von rund 70 000 Euro entstanden. Seit Oktober 2005 testeten vier Beamte an vier Tagen in der Woche die Software. Es werde geprüft, inwieweit diese Kosten gegen die zusätzlichen Entwicklungsleistungen von P&I verrechnet werden könnten.

Polizei wettet auf Verzug

Dagegen geht die Polizeigewerkschaft von einem Mehraufwand in Millionenhöhe aus. Seit 15 Monaten müssten zwischen 13 und 15 Beamte der Firma P&I dabei unter die Arme greifen, die Software zu erproben und weiterzuentwickeln. Die Polizei müsse mit einem Millionenaufwand für die Fehler und das Unvermögen des Softwareherstellers aufkommen. Die Beamten befürchteten, dass die Zusatzkosten noch weiter steigen könnten. Intern liefen Wetten, dass Diplaz auch im Januar 2007 noch nicht funktionieren werde.