Bayerische Versorgungskammer migriert Daten: Lang vorbereiten - kurz migrieren

13.08.2007
Von Robert Gammel

Großer Vertrauensvorschuss

Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, wurde unter anderem das Migrationsteam vergrößert. Allerdings agierten die Beteiligten sehr behutsam, da eine übertriebene Veränderung der Mannschaft zu diesem späten Projektzeitpunkt mehr geschadet als genutzt hätte (siehe hierzu auch das "Brooksche Gesetz").

Außerdem einigten sich die BVK und ihr IT-Lieferant darauf, die Qualitätsansprüche während der Testphase bewusst zu reduzieren – eine angesichts einer ungünstigen Risikoprognose ungewöhnliche Maßnahme. Sie war nur deshalb möglich, weil zwischen dem Versicherer und sd&m ein belastbares Vertrauensverhältnis bestand. "Keine Testmigration mit Ausnahme der letzten konnte die hohen Anforderungen an Qualität und Performance erfüllen. Zudem gab es keinen zeitlichen Puffer für eine Verschiebung der Produktivsetzung", erinnert sich IT-Projektleiter Zuchtriegel, "da bedurfte es eines großen Vertrauensvorschusses an das Team, wenn man noch an den Erfolg glauben wollte."

Dieser Vertrauensvorschuss war letztendlich gerechtfertigt. Die Migration erfolgte termingerecht im September 2006 und verlief erfolgreich. Die festgesetzte Maximallaufzeit wurde deutlich unterschritten, und die Anzahl der kritischen Abweichungen blieb im grünen Bereich, so dass die Sachbearbeiter sie rechtzeitig manuell korrigieren konnten. Die folgende Rentenauszahlung verlief problemlos und termingerecht.