Bayerische Versorgungskammer migriert Daten: Lang vorbereiten - kurz migrieren

13.08.2007
Von Robert Gammel

Testläufe auf schwankendem Boden

Ein halbes Jahr vor Produktivsetzung befand sich das neue IT-System noch in ständiger Veränderung. Die Entwicklung war zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen, aber aus den Freigabetests erwuchsen noch viele Änderungsanforderungen und Fehlerbefunde. Sie mussten vor dem Going-live eingearbeitet werden (mehr zum Thema unter: "Zu wenig Zeit für die Datenintegration")

Derartige Änderungen waren Gift für die Testmigrationen. Selbst kleine Fehler, die nur exotische Randfälle betrafen, konnten eine Testmigration vollständig unbrauchbar machen. Damit war die Arbeit von Tagen verloren.

Mit der Fehlerbehebung kam das Team kaum hinterher, weil es ständig neue Testläufe fahren musste. "Wir befanden uns im Hamsterrad, während das Projekt-Management zurecht die Qualitätsanforderungen erfüllt sehen wollte", beschreibt Karl-Heinz Wichert, Projektleiter auf Auftragnehmerseite, die Situation: "Der Druck, gute Zahlen zu liefern, war enorm."

Projektsteckbrief

  • Projektart: Entwicklung und Einführung eines neuen Softwaresystems für die Verwaltung von Rentenversicherungen.

  • Ziel: Ablösung der Legacy-Systeme auf Host-Basis.

  • Dauer: September 2002 bis September 2006.

  • Stand heute: neues System läuft produktiv.

  • Lieferant: sd&m.

  • Technik: Software-Neuentwicklung auf J2EE-Basis, Oracle 9.2.

  • Herausforderungen: schwierige Migration der Altdaten in das Zielsystem, hoher Testaufwand und Zeitdruck, Umstellung auf das neue System innerhalb von zehn Tagen.