Bayer lagert an Atos aus

02.01.2012
Das lang angekündigte Outsourcing tritt im April dieses Jahres in Kraft. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat dauerten länger als ursprünglich erwartet.

Die Bayer Business Services GmbH (BBS) hat einen Outsourcing-Vertrag mit der Atos IT-Dienstleistung und Beratung GmbH geschlossen. Ab April 2012 soll die Atos-Tochter einen Teil der IT-Infrastrukturdienstleistungen in Deutschland erbringen. Als Gründe nennt der Bayer-CIO und Vorsitzende der BBS-Geschäftsführung, Daniel Hartert, "zu hohe interne Kosten" und "begrenzt nutzbare Skaleneffekte". Das klingt seltsam angesichts von 6500 BBS-Mitarbeitern weltweit. Diese Zahl relativiert sich allerdings, wenn man bedenkt, dass die Bayer-Gesellschaft nicht nur für die IT, sondern auch für eine Reihe weiterer Business-Services verantwortlich zeichnet.

Kein Allheilmittel, aber hilfreiches Medikament

Vor einem halben Jahr hatte Hartert im computerwoche-Interview bekannt, Outsourcing sei für ihn kein Allheilmittel. Als Medikament gegen gewisse Krankeiten nimmt er es aber offenbar gern ein. Auslagern wird BBS End-User-nahe Services wie den PC-Support und den Helpdesk für die Anwender in Deutschland.

Anlass für das Gespräch war schon damals der Outsourcing-Deal, den der BBS-Geschäftsführer mit der inzwischen von Atos übernommenen Siemens-Tochter SIS aushandelte. Weniger die Vertragsverhandlungen als die Gespräche mit dem Betriebsrat zogen sich länger hin als erwartet. Nun ist aber eine Lösung für die 260 betroffenen Mitarbeiter gefunden.

Er sei überzeugt, mit dem "etablierten IT-Dienstleister" Atos den richtigen Partner gefunden zu haben, sagt Hartert. Das sollte er allerdings auch sein, denn der Vertrag ist auf sieben Jahre ausgelegt.

von Karin Quack