Der Preisträger ist ein alter Bekannter der COMPUTERWOCHE. 2011 belegte er im Wettbewerb "CIO des Jahres" den zweiten Platz in der Kategorie Großunternehmen. Auch 2012 stand er bei der feierlichen Preisverleihung auf der Bühne des Hotels Bayrischer Hof, diesmal aber als Bassist seiner Rockgruppe.

Beworben hatte sich Moritz im vergangenen Jahr zur Abwechslung mal beim Strategie-Wettbewerb des "Handelsblatt", der sich nach eigener Definition auf die Konvergenz von Business- und IT-Strategie konzentriert. Hier setzte sich der IT-Manager gegen die Kollegen Sönke Vetsch von der Börse Stuttgart und Eckart Pech von Telefónica Germany durch.

"Der Preis wurde verliehen für jahrelange Arbeit, für gutes Teamwork, natürlich auch für den Menschen, der hinter der Arbeit steht", sagte Moritz.Bayer Healthcare (BHC) habe nicht nur "stabile Environments hingekriegt", sondern auch "die Technologien zur Förderung des Geschäftes einsetzt".

Extrem Consumer-fokussiert

Die Laudatio hielt Michael Neff, Mitglied der Wettbewerbs-Jury und CIO des Energiedienstleisters RWE. Er definierte den Begriff "Strategie" als "ein Set von Auswahlentscheidungen", also Praktiken, Methoden, Umsetzungsverfahren und Kommunikationskonzepten. Ein wichtiger Punkt sei die Entscheidung, was man eben nicht machen wolle.

Der allfälligen Frage, was denn besonders an der BHC-Strategie sei, kam Neff zuvor, indem er konstatierte: "Nichts Revolutionäres kann auch ein Erfolgskonzept sein." Dem Teilkonzern des Pharmagiganten Bayer sei es beispielhaft gelungen, sich mit der starken internen Shared-Service-Organisation (Bayer Business Services) und den drei anderen CIOs im Unternehmensverbund abzustimmen. Darüber hinaus sei die ITStrategie "extrem Consumer-fokussiert" - und das in einem stark regulierten Umfeld mit komplexen Geschäftsmodellen.

Als Themen der BHC-Strategie hat die Jury ERP-Standardisierung, Harmonisierung und digitale Transformation sowie Modernisierung der CRM- Anwendungen und Austausch durch Cloud-Angebote sowie Einführung von PLM-Lösungen ausgemacht. Die Strategie sei es, so ergänzte Neff, von operationalen und IT-Budgetthemen zum Support für die Geschäftsergebnisse zu kommen und durch Serviceorientierung für Wachstum zu sorgen.
Anstelle von IT-Methodenteams nach dem Motto Plan, Build, Run hat Moritz geschäftsrelevante Einheiten gebildet. Intern wurden Business-pezifische Skills aufgebaut - auch schon mal, indem ITler die Vertriebler begleiteten.

Alignment beyond governance

Jury-Mitglied Matthias Karlshaus, IT-Chef der Nord/LB und Vertreter des Anwender-NetzwerksVoice, begründete die Entscheidung folgendermaßen: "Die Aufstellung der IT hat die Jury besonders dadurch überzeugt, dass hier eine Verzahnung mit der Fachseite jenseits von Governance als Ziel der Strategie formuliert und dann auch umgesetzt wird". Karlshaus schuf dafür den Wahlspruch: "IT business alignment beyond governance".
Und Jürgen Krusch von der Deutsche Bank Bauspar AG, ebenfalls ein langjähriges Mitglied der Jury, ergänzte: "Die IT-Strategie ist das Aspirin für Bayer HealthCare: Sie ist ambitioniert, stark in der Umsetzung, pragmatisch im Zusammenspiel der Stakeholder, integrativ für Mitarbeiter, Serviceeinheiten und Kunden, rasant im Einsatz neuer Technologien, intelligent im Aufbau und nachhaltig."

Dem kann sich auch die COMPUTERWOCHE anschließen. Deshalb lud sie Moritz schon vor Monaten als Keynote-Sprecher zu den "Hamburger IT-Strategietagen" ein. Dort wird der BHC-CIO am 7. Februar seine Strategie en detail vorstellen.