Brückenschlag zu Komponenten von Rapid City

Bay rüstet den Switch 5000 mit neuen Modulen auf

25.07.1997

Ein Ende des vier Jahre alten Switch-Modells kommt für Bay Networks nicht in Betracht. Vielmehr kündigte die Company jetzt an, das weltweit über 35000mal verkaufte 14-Slot-Chassis nach und nach aufzurüsten und laut Dave Kutilek, Director Product Management der Enterprise Business Group, weiterhin als ein strategisches Element im Portfolio zu führen.

Rapid-Switch fungiert als Verbindungseinheit

Im wesentlichen wird es sich um neue Hardware-Entwicklungen in Form leistungsstärkerer Module mit höherer Port-Dichte sowie schnellere Backplanes handeln. Gleichzeitig sollen die Verbesserungen Bay Networks den Weg zu den durch die Übernahme von Rapid City erworbenen Lösungen im Bereich der Gigabit-Ethernet-Backbones ebnen. Bay positioniert den Gigabit-Ethernet-Switch von Rapid als zentrale Verbindungseinheit von System-5000-Komponenten in Wiring Closets. 80 Prozent dieser Geräte werden laut Bay in solchen Schaltschränken eingesetzt. Außerdem soll System 5000 später selbst mit Gigabit-Ethernet-Modulen zur Verbindung mit dem "Rapid City Switch" bestückt werden.

Ein weiteres Novum des Chassis 5000 wird eine ATM-Backplane sein, die bis zu 48 Links mit 622 Mbit/s oder 30 mit 1 Gbit/s realisiert. Außerdem arbeiten die Kalifornier an einer Frame-basierten Backplane für den Switch, die 240 Ethernet-Ports mit 10/100-Mbit/s-Autosensing in Verbindung mit 24-Port-10/100-Modulen unterstützt. Gegenwärtig beherrscht das Gerät 48 Verbindungen mit 155 Mbit/s, 160 traditionelle Ethernet-Anschlüsse sowie 70 Ports mit 100 Mbit Transferrate. Auf der Entwicklungsliste steht ferner ein Shared-Ethernet-Modul mit 24 Ports, die im Autosensing-Verfahren mit 10 und 100 Mbit/s arbeiten.

Die modifizierten Backplanes werden die ATM-Bandbreite vervierfachen, bei Ethernet nennt Bay den Faktor drei. Die Ethernet-Backplane soll im ersten Halbjahr 1998 verfügbar sein und auf der Technologie Application Specific Integrated Circuit beruhen, die aus der Übernahme von Net-IC resultiert. Das zellbasierte Modell soll Ende 1998 auf den Markt kommen. Die bestehenden 14-Slot-Chassis können laut Hersteller mit den neuen Modulen bestückt werden.

Als optionalen Bestandteil des System 5000 plant Bay ferner einen WAN-Einschub. Die Karte soll Anwendern den Aufbau eines Metropolitan Area Network (MAN) auf ATM-Basis mit einer Geschwindigkeit von 45 Mbit/s ermöglichen. Der Switch greift dabei auf das MAN zu, ohne einen Router passieren zu müssen. Das Modul soll im Lauf der ersten sechs Monate 1998 marktreif sein und die Spezifikation Multiprotocol over ATM (MPOA) des ATM Forums unterstützen. Dadurch wird Layer-3-Switching zwischen LAN-Segmenten über ein ATM-Backbone möglich.

Außerdem denkt der Networking-Spezialist über die Entwicklung eines Emulationsmoduls für integrierte Sprach- und Datenkommunikation nach. Eine solche Komponente würde Administratoren erlauben, den Switch 5000 mit einer Telefonanlage zu koppeln. Darüber hinaus bereiten die Kalifornier für das System Mainframe-Channel-Features und SNA-LAN-Gateway-Funktionen vor.