Bauchlandung

29.02.1980

Offenbar wissen die potentiellen Benutzer immer noch nicht, wie sie die kompatiblen Datenbank- und Datenkommunikationsschnittstellen KDBS/KDCS einschätzen sollen. Telefonische Reaktionen auf den Leserbrief von Lore Kern-Bausch und Bernd Wenzel (CW-Nr. 7 vom 15. Februar 1980), in dem diese mit den KDBS/KDCS-Schnittstellen hart ins Gericht gehen ("Ziel nicht erreicht"), legen diesen Schluß nahe.

Solange gegen das von den Münchner Datenbank-Spezialisten vorgeschlagene Ersatzkürzel KVÜS ("Konfuse Vermehrung überflüssiger Schnittstellen") für KDBS/KDCS kein Einwand erhoben wird, sind Zweifel an den Vorteilen der KDBS/KDCS-Technik für Benutzer angebracht. Oder sollte diese Kritik nicht ernstgenommen werden? Nach den Aussagen der beiden KDBS/KDCS-Kritiker seien sich die Datenbank-Theoretiker nicht einmal einig, ob - übertragen auf's Auto - "der richtige Platz für die Bremse nicht vielleicht doch über dem Kopf des Fahrers ist". Das ist deutlich.

Nicht weniger drastisch auch die Feststellung von Kern-Bausch und Wenzel, der Marktführer (sprich IBM) halte an einem nach dem heutigen Stand der Technik völlig veralteten DB/DC-System nur deshalb fest, weil die Kunden in IMS-Anwendungen "Unsummen" investiert hätten.

Daß sich IBM aus modellpolitischen Gründen intern endgültig für eine "DBGB" (Datenbank-Gesäßbremse) entschieden haben könnte, läßt sich vor dem Hintergrund solcher Überlegungen nicht gänzlich ausschließen. Für den Benutzer hieße das: Nur nicht auf den Bauch fallen.