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Bare Münze für Kabelnetze der Telekom

17.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom AG kann für den Verkauf ihrer restlichen sechs Kabelnetze möglicherweise Bargeld bis zu 2,5 Milliarden Euro einstreichen. Bis Ende November will der Telekom-COO (Chief Operating Officer) Gerd Tenzer mit den drei verbliebenen Konsortien, der Investment-Bank Goldman Sachs und Partner, der Beteiligungsgesellschaft Warburg Pincus und der privaten Kapital-Investement-Firma Hicks, Muse, Tate & Furst handelseinig werden. "Wir führen intensive Gespräche. Die Verhandlungen sind sehr schwierig", kommentierte Tenzer den gegenwärtigen Stand der Diskussionen.

Sollte es zu einem Geschäftsabschluss kommen, steht der Telekom und ihren Verhandlungspartnern eine weitere Hürde bevor. Der Verkauf muss durch das Bundeskartellamt oder die Wettbewerbsbehörde der Europäischen Union genehmigt werden. Im Frühjahr scheiterte bereits die US-Mediengruppe Liberty Media mit ihrem Akquisitationsversuch an den Einsprüchen der Kartellwächter.

Mit dem Verkaufserlös der Kabelnetze in Nord- und Ostdeutschland, Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit insgesamt zehn Millionen Kunden hofft die Telekom, einen kleinen Teil ihres Schuldenbergs von derzeit 64,2 Milliarden Euro abzutragen. Ursprünglich rechnete der Konzern allerdings mit Einnahmen von mehr als fünf Milliarden Euro. (km)