Barc-Test: Finanzplanungs-Tools

25.09.2002
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

OLAP-Server „Essbase“ (von Hyperion) laufen sowie die Modellierung teilweise auf Datenbankebene erfolgen muss. Positive Seiten dieses Produkts sind unter anderem die Zuweisung von Planungsmappen an einzelne Anwender und seine umfangreichen Funktionen zur grafischen Aufbereitung der Ergebnisse.

Den Planungsprozess unterstützen

Vom US-amerikanischen Unternehmen SRC-Software kommt das Planungsinstrument „Advisor“ (getestet in Version 9.0), das hierzulande von der Liederbacher Niederlassung der schwedischen Firma Frango vertrieben wird. Auch hier sind in vielen Punkten Einschränkungen festzustellen. Seine Stärken liegen in der Verteilung immer wieder gebrauchter Daten und einem Prozesskontroll-Management zur Planungsüberwachung. Dass Excel als Frontend dient, dürfte die Anwendung des Produkts leicht machen, muss aber nicht jedermanns Sache sein.

Das kalifornische Unternehmen Hyperion vertreibt seine Lösung „Hyperion Planning“, getestet im Versionsstand 2.1, über eine Tochtergesellschaft in Frankfurt/Main. Der Barc-Test ergab in vielen Kategorien hohe Punktzahlen. Besonderes Lob der Tester bekam die Steuerung des Planungsablaufs, die auch E-Mail-Benachrichtigungen vorsieht. „Business-Rules“ helfen bei der Plandateneingabe. Die Speicherung dieser Daten erfolgt aber ausschließlich in Essbase. Und wem Excel zur grafischen Aufbereitung nicht genügt, der benötigt die Zusatzkomponente „Hyperion Analyzer“.

Ein Spinoff des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen, die Züricher Information Factory AG, hat „Integration Planning Environment“ (IPE, getestet in Version 4.0) entwickelt. Das noch recht junge Produkt weist in puncto Datenimport, Berichtswesen und grafischer Aufbereitung der Daten Defizite auf. Die Tester loben aber die grafische Darstellung der Objektbeziehungen im Modell und die Möglichkeit, in der Planung Wahrscheinlichkeiten zu berücksichtigen. Wichtig ist, dass die Daten in der objektorientierten Datenbank von IPE gespeichert werden.

Recht gut etabliert hat sich die Darmstädter MIS AG mit „Enterprise Planning“. An diesem Tool sind die ereignisorientierte Steuerung des Planungsablaufs über Push-Rule-Server und die Mehrsprachigkeit hervorzuheben. Allerdings erfolgt die Speicherung der Planungsdaten ausschließlich in „MIS Alea“. Zu beachten ist insbesondere, dass Enterprise Planning nur einen groben Rahmen für die Planung schafft. Zu einer Komplettlösung kommt man erst mit dem MIS-Angebot „Decisionware“.