Neue Service-Division gegründet

Banyan will sich künftig auf Netzdienstleistungen konzentrieren

09.07.1999
FRAMINGHAM (IDG) - Nun steht es fest: Banyan Systems verläßt seine angestammten Gefilde. In Zukunft möchte das Unternehmen sich unter dem Namen Banyan Worldwide einen Namen als Dienstleister im Bereich Netzwerke machen.

Bereits im Januar dieses Jahres hatten Branchenkenner über eine mögliche Kursänderung der Netzwerk-Company spekuliert. Damals war bekanntgeworden, daß Microsoft zehn Millionen Dollar in Banyan zu investieren beabsichtigt. Außerdem hieß es, gemeinsam wollten sich die beiden Hersteller der Entwicklung von Tools und Services widmen, um Anwendern die Migration von Banyan-Produkten zu Microsoft-Lösungen zu erleichtern.

Ein veränderter Firmenname und ein neues Logo sollen Banyans Wandel nun unterstreichen. Um dem neuen Geschäftsschwerpunkt besser gerecht werden zu können, hat das Unternehmen außerdem eine neue Division gegründet. Banyan Worldwide Services wird geleitet von Bob Burke, seit Anfang 1997 bei Banyan in Lohn und Brot. Davor hatte sich der Manager bei Digital Eqipment Corp. (DEC) um den Ausbau des Geschäftsbereichs Systemintegration gekümmert.

Den momentanen Stamm von rund 250 Service-Experten will Banyan Worldwide eigenen Angaben zufolge über die nächsten drei Jahre um 500 zusätzliche Spezialisten erweitern. Diese Mannschaft soll Dienstleistungen in den folgenden Bereichen leisten: Geschäftsplanung, Installation und Integration von Web-Anwendungen, Verzeichnisberatung und -integration, Sicherheit im Netz, Mail-Migration, Netzumstellung und -integration, Netzinfrastruktur-Support sowie Support für den Netzbetrieb.

Nach wie vor will das Unternehmen aber auch Software entwickeln. Die Banyan Technology Group produziert unter anderem "Worktop", eine Lösung zur Produktivitätssteigerung. Die dritte Säule der Firmenstruktur stellt das Online-Verzeichnis "Switchboard" dar. Switchborad Inc. ist ein Banyan-Tochterunternehmen. Analysten sehen den Umschwung positiv. Charles Rutstein von Forrester Research Inc. ist etwa der Meinung, Banyan verfüge über einiges Fachwissen, das sich gut in den nunmehr angepeilten Zielbereichen verwerten lasse. Obwohl die Company bereits jetzt annähernd die Hälfte der Einnahmen über Dienstleistungen erwirtschaftet, sei aber noch nicht sicher, ob das Unternehmen mit dem Neubeginn Erfolg haben werde. Der Ausbau des Serviceteams sowie die Gewöhnung an die neue Konkurrenz im Dienstleistungssektor sind laut Rutstein Hürden, die genommen werden müssen.

Banyan ist nicht die erste Netzwerkfirma, die sich von ihrem ursprünglichen Fokus ab- und dem Servicegeschäft zuwendet. Madge Networks hat erst im Mai angekündigt, künftig vor allem als Anbieter von verwalteten Netzservices auftreten zu wollen.