Netzwerk auf OSI-Basis mit 1,5 Millionen Operationen täglich:

Banknetz Swift II läst auf sich warten

24.10.1986

NIZZA (CWN) - Erneut verschoben hat die Gesellschaft Worldwide Interbank Financial Telecommunication (Swift) den Übergang ihres Kommunikations- und Informationsangebotes in das nun schon seit längerer Zeit erwartete Internationale Netzwerk Swift II.

Als neuen Termin für die Netz-Migration nannte Swift auf dem internationalen Bankkongreß Sibos '86 den August oder September des nächsten Jahres. Begründet wurde die Verzögerung zunächst mit Problemen bei der Hardware von Burroughs. Jetzt hingegen hapert es nach Angaben der Bank-Gesellschaft an der Realisierung eines "seichten" Übergangs.

Swift wurde 1973 gegründet und hat heute 1326 Mitglieder in insgesamt 61 Ländern. Die Zahl der täglich übermittelten Nachrichten liegt bei derzeit 800 000; bei voller Auslastung erlaubt die Systemkapazität 1,1 Millionen Operationen.

Das neue Netzwerk soll bis zu 1,5 Millionen Operationen pro Tag ermöglichen. Im Rahmen der Migration ist der Einsatz von neuer Netzwerk-Software und Hardware vorgesehen. Gänzlich überholt wurde bereits das Swift-Operation-System mit alles in allem 400 Programm-Modulen.

Die für den Übergang nochmals notwendig werdende Software-Modifikation wird Anfang 1987 über die Bühne gehen. Nach einer Testserie mit 4200 Überprüfungen steht dann zunächst die Einführung von Swift II in drei Ländern einschließlich der Bundesrepublik Deutschland an. 23 Monate später sollen dann die übrigen Länder eingefunden werden. Als Netzwerk-Standard kommt weiteren Angaben der Bank-Gesellschaft zufolge die OSI-Norm zum Tragen.