Banken kaufen sächsische Chip-Fabrik

16.10.1992

DRESDEN (CW) - Nach dem Rückzug der amerikanischen VLSI Technology Inc. sieht es jetzt so aus, als könnte das Zentrum Mikroelektronik Dresden doch noch gerettet werden: Die Dresdner Bank AG und die Commerzbank AG wollen je die Hälfte des von der Schließung bedrohten Chip-Werkes übernehmen.

580 der gegenwärtig 1000 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben, wie Sachsens Wirtschaftsminister Kajo Schommer mitteilte, die meisten davon in der Entwicklung und Fertigung von Asics. Weiter hieß es, die Siemens AG werde ihre Halbleiterlizenzen sowie Management-Unterstützung für das Mikroelektronik-Zentrum zur Verfügung stellen, ohne sich allerdings bei dem Werk finanziell zu engagieren

Schommer zufolge will die Treuhand über die kommenden drei Jahre insgesamt 125 Millionen Mark als Anschubfinanzierung nach Dresden leiten. Der Freistaat Sachsen werde für 20 bis 25 Millionen Mark an Forschungs- und Entwicklungszuschüssen geradestehen und für weitere zehn Millionen Mark für Grundstücke und Gebäude des Chip-Unternehmens aufkommen.