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Banken halten sich bei Ausgaben für Software und IT-Services zurück

06.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Untersuchungen des Marktforschungsunternehmens PAC ist der Markt für Software und IT-Services (SITS) im deutschen Bankenbereich im vergangenen Jahr nur um 8,6 Prozent (Vorjahr: 12,2 Prozent) von 3,94 Milliarden auf 4,24 Milliarden Euro angewachsen. Als Grund nannten die Verfasser der Studie "Banking 2001 Germany" die grundliegende Veränderung der Bankenlandschaft: Nach dem Jahrtausendwechsel und der Euro-Umstellung in den letzten Jahren beeinflussen die Finanzinstitute nun weniger externe Faktoren. Vielmehr seien die Banken jetzt bemüht, ihre (IT-)Kosten zu senken sowie die Kundengewinnung und -bindung zu intensivieren.

Aufgrund der anhaltend schlechten Wirtschaftslage erwarten die Marktforscher im laufenden Jahr zwar ein langsameres Wachstum wie 2001, anschließend zeichnet sich laut PAC jedoch eine deutliche Erholung ab. Insgesamt soll der deutsche Bankenmarkt für Software und IT-Services bis 2005 jährlich um 13 Prozent auf insgesamt 7,19 Milliarden Euro zulegen. Als hauptverantwortlich für den prognostizierten Zuwachs sehen die Auguren den Outsourcing-Trend im Produkt- und Servicegeschäft. Der Markt für Anwendungssoftware werde dagegen am wenigsten stark zunehmen, da nach wie vor kundenspezifische und eigenentwickelte Lösungen dominieren. Dennoch gehen die Verfasser davon aus, dass die Banken außer in der Verwaltung auch in einigen ausgewählten Kernbereichen zunehmend Standardsoftware benötigen. Auch dem Marketing- und CRM-Markt sowie den E- und M-Commerce-Aktivitäten räumt PAC hohe Wachstumschancen ein. Der Durchbruch des Mobile Banking hänge jedoch stark

vom Erfolg des künftigen Mobilfunkstandards UMTS ab.

Das Projektgeschäft trägt mehr als die Hälfte zu den Ausgaben für Software und IT-Services im deutschen Bankenbereich bei. Entsprechend viele IT-Dienstleister und Beratungsunternehmen finden sich in der Liste der führenden Anbieter. Nach PAC-Prognosen wird dieses Segment aber in den nächsten Jahren mit einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 11,7 Prozent leicht unter dem Marktdurchschnitt von 13 Prozent liegen. Hier PACs Top Ten des vergangenen Jahres nach Umsatzhöhe im Bankenbereich:

SBS (277 Millionen Euro)

IBM (275 Millionen Euro)

GZS (Gesellschaft für Zahlungssysteme) (235 Millionen Euro)

CSC Ploenzke (160 Millionen Euro)

T-Systems (155 Millionen Euro)

Accenture (134 Millionen Euro)

EDS + Systematics + SDRC (110 Millionen Euro)

Microsoft (85 Millionen Euro)

SAP (83 Millionen Euro)

Mummert + Partner (63 Millionen Euro) (gleichrangig mit Atos-Origin). (mb)