Temenos-Studie

Banken fürchten Apple, Google und Amazon

13.10.2014
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Je stärker der Finanzsektor vom Digitalisierungstrend beeinflusst ist, desto mehr sorgen sich die Banken, dass ihnen Apple, Google, Amazon und andere Technologiekonzerne die Butter vom Brot nehmen könnten.

Das zeigt eine Studie von Temenos, einem Schweizer Anbieter von Branchensoftware für Banken. Die Umfrage stützt sich auf die Antworten von 198 Bank-Managern, von denen 23 Prozent sagen, der schärfste Wettbewerb komme von außerhalb des Finanzsektors. 2013 hatten in einer vergleichbaren Umfrage 18 Prozent diese Meinung geäußert, eine Jahr davor lediglich elf Prozent.

Insbesondere im Payment-Bereich fürchten die Institute, dass ihnen die IT-Riesen die Butter vom Brot nehmen könnten. Google Wallet, das 2011 angekündigt wurde, gilt als Bedrohung, ebenso das kürzlich vorgestellte Apple Pay. Ähnliches gilt für "Bezahlen mit Amazon": Immer mehr E-Tailer nutzen diesen Payment-Dienst.

Studienautor Ben Robinson schreibt: "Die rasante Digitalisierung zusammen mit Faktoren wie abnehmende Kundenloyalität und transformative Technologiesprünge öffnet diese Branche für Technologieanbieter. Deren Geschäftsmodelle basieren ja oftmals auf der Fähigkeit, aus großen Datenmengen wertvolle Kundeneinblicke zu gewinnen."

Neben Technologieunternehmen sind es auch Peer-to-Peer-Services, auf denen sich Kreditgeber und -nehmer auch ohne zwischengeschaltete Banken finden - Smava, Zopa oder eLolly etwa. 19 Prozent der Umfrageteilnehmer halten diese für die größte Herausforderung.

Die Studie empfiehlt den Banken, ihre Legacy-Systeme auszumustern und in Analytics zu investieren. Das Fenster, in dem gegengesteuert werden könne, verkleinere sich zusehends, da der Wandel rasant und die Innovationsgeschwindigkeit im Markt hoch sei.