Web

Bang Networks verspricht Web-Inhalte in Echtzeit

02.04.2001
Die Aktualisieren-Funktion des Browsers ist überflüssig: Web-Informationen in Echtzeit verspricht die US-Company Bang Networks aus San Franzisko. Der Netzwerkdienst "Directpath" soll Browser-Anwender mit laufend aktualisierten Inhalten versorgen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Web-Informationen in Echtzeit verspricht das neue US-Unternehmen Bang Networks aus San Franzisko. Der Netzwerkdienst "Directpath" soll Browser-Anwender mit laufend aktualisierten Inhalten versorgen, etwa Nachrichten, Aktienkurse oder Gebote auf Online-Auktionsseiten.

Statt ständig auf den Aktualisieren-Button drücken zu müssen, erhält der Anwender Updates direkt auf seinen PC. Bang Networks entwickelte hierzu spezielle Object Router, die das "Real-time Network" bilden. Diese Router wurden in die Internet-Backbones von Providern integriert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Netzwerk-Routern verarbeiten Bangs Systeme Statusinformationen von einer Vielzahl von Browser-Sitzungen sowie den Datenströmen zwischen Clients und Servern. Dies ist erforderlich, da Web-Servern und Browsern eigentlich solche Stati fremd sind. Das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) wurde für die Übertragung von Web-Seiten erfunden und eignet sich daher nicht für Echtzeittransport von Daten. Diesen Umstand umgeht Bang Networks mit seiner Netztechnik und verspricht eine ereignisgesteuerte Aktualisierung von Web-Inhalten ohne zutun des Endanwenders. Dabei müssten nach dem erstmaligen Laden einer Seite nur die sich ändernden Elemente und nicht wie

bisher erneut die gesamte Page übertragen werden. Dies soll die Netzbandbreite sowie die Server-Kapazität von Content-Providern entlasten.

Die Object Router sind laut Hersteller in der Lage, Inhalte anhand ihres Typs zu unterscheiden und entsprechende Prioritäten zu setzen. Hierzu wird jedes Datenobjekt mit Metainformationen versehen. Um den Service zu nutzen, müssen Inhalteanbieter ihre Web-Seiten mit speziellen Auszeichnern, den Bang Real-Time HTML Extensions versehen, damit der Browser des Surfers mit ständig frischem Content versorgt werden kann. Der Inhalte-Anbieter schließt einen Vertrag mit Bang Networks ab, um dessen Netzdienste nutzen zu können. Dabei soll es unerheblich sein, ob es sich um HTML-Seiten oder Streaming-Inhalte handelt. Zum Einspielen der Informationen ins Bang-Netz liefert der Hersteller ein Werkzeug namens „Bang Data Pump“. Gleichzeitig lassen sich Content-Management-Systeme über das „Bang Real-Time API“ anbinden. Darüber hinaus soll eine Client-seitige API die Entwicklung von Anwendungen für Desktop-PCs sowie Handheld-Rechner erleichtern.

Das amerikanische Startup-Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge mit Excite@Home und Dow Jones zwei Kunden gewinnen können.