Neue Servicevereinbarungen vor fast jedem Event

Bandbreite je nach Vorhersage

23.02.2001
SAN FRANZISKO (IDG) - Quokka Sports Inc. kauft Bandbreite ein wie Sportwagenbesitzer Benzin. Als Online-Sportnetz bezieht das Unternehmen, das für 2000 einen Verlust von fast 150 Millionen Dollar ausweisen musste, Bandbreite von Qwest und Intel oder von Sponsoren wie British Telecom (BT) und AT&T.

Das Unternehmen erstellt und betreut Websites für Sport-Events - etwa die Olympischen Spiele. Wie viele größere Sites verlässt sich Quokka nicht auf eine Standleitung für die Anbindung seiner Web-Server, sondern kauft eine bestimmte Menge Mbit/s im Monat ein.

Diese Menge festzulegen ist jedoch alles andere als einfach. "Es ist eine Kunst", bestätigt Pascal Wattiaux, Senior Vice President (SVP) für Technik bei Quokka. "Es gibt keine Tabellen, in denen man nachschauen kann." Viel hänge davon ab, ob es eine nationale oder internationale Veranstaltung ist, für die eine Website erstellt werden soll, wie lange der Event dauert und welche Erfahrungen mit vergleichbaren Ereignissen vorliegen.

Eine kleine Website, etwa ein Web Zine, mag 2 Mbit/s beanspruchen und um die 2000 Dollar im Monat kosten. Eine Site von der Größenordnung Amazon.com wird dagegen einige Gbit/s benötigen und mehr als eine Million Dollar im Monat verschlingen. Als Faustregel gilt: Die durchschnittliche Besucherzahl multipliziert mit der Dateigröße der Homepage ergibt einen groben Anhaltspunkt für den Bandbreitenbedarf. Audio- und Videodateien treiben diese Kenngröße schnell in die Höhe.

Aus dieser Analyse ergibt sich eine zweigeteilte Preisstruktur: eine garantierte Datenrate für einen monatlichen Festpreis und eine für Spitzenlastzeiten. Letztere funktioniert wie eine Versicherung. Quokka reserviert gegen einen Aufpreis Extra-Bandbreite, die sofort verfügbar ist, falls Lastspitzen auftreten. Für Quokka ist die Absicherung ein Muss, weil seine Datenraten oft wild schwanken. Erstrebenswert ist es natürlich, innerhalb der garantierten Bandbreite zu bleiben.

Kernstück jedes Vertrags mit einem Bandbreiten-Provider sind Service-Level-Agreements (SLAs). Meist verfügen die Carrier über Modell-SLAs, Analysten empfehlen jedoch, lieber auf den speziellen Fall zugeschnittene SLAs auszuhandeln. Quokkas Vereinbarungen decken Verfügbarkeit, Zugang zu Reserve-Bandbreite, Reaktion auf Probleme und geografische Redundanz ab. Die SLAs werden vor jedem neuen Projekt überprüft und gegebenenfalls geändert.