Microsoft stellt neue Entwicklungs-Tools vor

Ballmer beschwört Innovationen

28.05.2004
SAN DIEGO (CW) - Die IT-Innovationen der nächsten zehn Jahre würden die der vergangenen Dekade in den Schatten stellen, versprach Microsoft-Chef Steve Ballmer anlässlich der Microsoft-Veranstaltung Tech Ed im US-amerikanischen San Diego. Um Microsofts Platz in der sich ändernden IT-Welt zu sichern, kündigten die Verantwortlichen vor allem Erweiterungen ihrer Entwicklungs-Tools an.

"Wir alle haben die Chance, die Welt im positiven Sinne zu verändern", rief Ballmer seinem Publikum auf der Tech Ed zu. Obwohl die IT-Abteilungen nach wie vor mit vielen Problemen wie begrenzten Budgets und Sicherheitslücken zu kämpfen hätten, würden die Veränderungen der nächsten Jahre die Gesellschaft mehr beeinflussen, als es PCs, Breitbandanschlüsse und Handys im vergangenen Jahrzehnt getan hätten. Künftige Innovationen seien Ballmer zufolge vor allem in den Bereichen Spracherkennung, künstliche Intelligenz, Suchmaschinen, Mobilität und Interoperabilität zu erwarten.

Damit Microsoft von den anstehenden Veränderungen profitieren kann, haben die Verantwortlichen einige neue Produkte und Kooperationen angekündigt. So soll beispielsweise das "Visual Studio 2005 Team System" die Zusammenarbeit innerhalb der IT-Abteilung verbessern. Das Tool soll zusammen mit dem für die erste Jahreshälfte 2005 erwarteten Entwicklungspaket Visual Studio 2005 herauskommen. Bereits verfügbar sind die "Web Services Enhancements" (WSE), Version 2.0, als Ergänzung für "Visual Studio .NET". Damit sollen Entwickler Web-Services auf Basis der Microsoft-Produkte besser programmieren können. Außerdem präsentierten die Redmonder erste Einblicke in das "Office Information Bridge Framework", das bekannte Office-Produkte wie Word oder Outlook mit der neuen Web-Services-Welt verknüpfen soll.

Neben den Anstrengungen im Entwicklungsbereich kündigte Microsoft an, mit der "Windows Server HPC Edition" ein Betriebssystem für das High-Performance-Computing (HPC) entwickeln zu wollen. Ob es Microsoft gelingt, in diesem Segment Fuß zu fassen, bleibt abzuwarten. Gerade im Cluster-Bereich haben sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr Linux-basierende Systeme im Markt durchgesetzt. Experten räumen Microsoft jedoch gute Chancen ein, da HPC-Systeme auf Microsoft-Basis eine bessere Anbindung an Desktop-Rechner unter Windows versprechen.

Verbesserungen in Sachen Sicherheit verspricht sich Microsoft durch eine Kooperation mit Hewlett-Packard. Der kalifornische Rechnerhersteller will mit dem "Proliant DL320" eine "Server Appliance" auf den Markt bringen, die sich beispielsweise als Firewall- oder VPN-Server einsetzen läßt. Das System soll unter dem Windows Server 2004 und dem "Internet Security & Acceleration (ISA) Server 2004" laufen.

Allerdings müsse auch Microsoft noch einige Hausaufgaben erledigen, räumte Ballmer ein. Solle es nicht gelingen, die Sicherheitsproblematik in den Griff zu bekommen, drohe der IT-Branche ein Vertrauensverlust. Dies könne verheerende Folgen haben. (ba)