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Bald nur noch ein Linux-GUI?

29.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das neue Linux-Standardisierungsgremium Free Standards Group ist offenbar den ewigen Zweikampf der grafischen Benutzerschnittstellen "KDE" und "Gnome" leid. Die Organisation will sich dafür einsetzen, dass Linux künftig mit nur noch einem Standard-GUI (Graphical User Interface) versehen ist. "Anwender sollten nur einmal auf Linux portieren müssen, und nicht auf unterschiedliche Spielarten", erklärte Daniel Quinlan, Chairman von Free Standards.

Ob allerdings KDE oder Gnome das Rennen macht, ist noch offen. Zwar genieße KDE derzeit noch die Unterstützung der meisten Anbieter und Distributoren, Gnome habe aber in letzter Zeit etliches dazugelernt. Man werde die Markt-Trends verfolgen und anhand der Verbreitung bei den Nutzern entscheiden, was Standard-GUI werde, erklärte Quinlan. Auf Basis dieser Entscheidung werde man dann künftige Standards aufsetzen und sicher stellen, dass sich Entwickler danach richteten.

Neben der GUI-Frage will sich Free Standards einer Reihe weiterer Reizthemen rund um das quelloffene Unix annehmen. Dazu gehören standarisierte Libraries, (De-)Installation, Dateisystem-Layout und Tools, die derzeit von den Distributoren in höchst unterschiedlicher Manier gehandhabt werden. "Es gibt ziemliche Unterschiede zwischen den einzelnen Distributionen, und das bringt Drittanbieter und Anwender in Schwierigkeiten. Wir wollen das Basissystem festschreiben und verfeinern", erklärte Quinlan.