Baden-Württemberg bekommt WIMAX

30.05.2007
NeckarCom, Tochterunternehmen der baden-württembergischen EnBW, setzt bei der Erschließung des ländlichen Raumes auf den Breitband-Funkstandard WIMAX. Zusammen mit Motorola werden in Kürze erste Gemeinden mit dieser kostengünstigen DSL-Alternative erschlossen.

Internet-Anschlüsse via DSL sind in Deutschland längst Standard. Zumindest in den Städten konkurrieren an fast jeder Ecke verschiedene Betreiber um die Versorgung mit Internet im Breitbandformat. Auf dem Land sieht es dagegen ganz anders aus. Zu wenig Kunden verteilt auf zu große Gebiete machen die Erschließung für die Anbieter teuer und damit unattraktiv. Als kostengünstige Alternative bietet sich in dieser Situation die funkgestützte Internet-Anbindung per WIMAX (Worldwide Interoperability for Microwave Access) an, auf die jetzt auch der Netzanbieter NeckarCom Telekommunikation bei der Erschließung Baden-Württembergs setzt.

Als Partner hat sich das Unternehmen Motorola ins Boot geholt, das im Auftrag von NeckarCom ein WIMAX-Netz im 3,5 GHz-Bereich in der Region Ulm planen, installieren und in das bestehende Glasfasernetz integrieren wird. NeckarCom hat im Vorfeld mit Motorola gute Erfahrungen gemacht: bereits der dreimonatige Feldversuch mit Privathaushalten in ausgewählten Gemeinden der Region fand in Zusammenarbeit mit dem Funknetzspezialisten statt.

Mit der ersten Stufe der Netzwerkeinführung, die umgehend startet, wird der Kunde der Zugang zum Breitband-Internet ermöglicht. Mit welcher Geschwindigkeit ließ der Anbieter allerdings nicht verlauten. Theoretisch sind Geschwindigkeiten bis zu 70 Mbit/s möglich, wobei ein WIMAX-Funkmast bis zu 50 Kilometer abdecken kann. In den nächsten Wochen wird dieser Zugang durch einen Voice over IP-Dienst ergänzt.