Datensicherungsstrategien

Backups - was es in virtualisierten Umgebungen zu beachten gilt

10.12.2008
Von Marina Baader

VMware Consolidated Backup

Mit VMware Consolidated Backup (VCB) wird das Backup von VMs erleichtert: Hier wird der Status einer Virtuellen Maschine in Hardware-unabhängigen Files gekapselt und als Snapshot auf eine Festplatte mit iSCSI- oder Fibre-Channel-Verbindung abgelegt. Der Impuls dazu geht vom VCB-Proxy-Server aus, der ESX-Server generiert die Snapshots von .vdmk-Dateien auf dem Shared Storage, leitet sie über SAN an einen Backup-Server, von wo aus die Dateien zum Backup-Gerät verschoben werden. Das VCB-Backup beeinträchtigt den ESX-Host, auf dem die zu sichernden VMs liegen, kaum. Dies ist mithin eine schnelle und einfache Lösung mit wenig Overhead bei den physikalischen Ressourcen. Zudem können sowohl komplette als auch inkrementelle und differenzielle Backups von Windows-VMs geschaffen werden. VCB löst gewissermaßen den Backup-Prozess aus der VM heraus und bringt ihn in die Infrastruktur.

Ablaufdiagramm eines VMware-Consolidated-Backup (Quelle: Quantum)
Ablaufdiagramm eines VMware-Consolidated-Backup (Quelle: Quantum)
Foto: Quantum

Doch unterstützt VCB Backups auf File-Ebene nicht für alle VM-Gast-Betriebssysteme. Für Nicht-Windows-Systeme ist VCB nicht die beste Alternative, wenn man applikationsspezifische und zusammenhängende Sicherungen fahren will. Außerhalb einer Windows-Umgebung kann zudem die minimale Kontrolle zum Problem werden: Es gibt bei VCB keine Garantie für Konsistenz bei der Datenverarbeitung. Müssen aber Applikationen, die Logs ausführen, eingesetzt werden, verlängert sich der Backup-Prozess. Damit wird es notwendig, die Backup-Jobs genau zu planen, um Ressourcen-Engpässe zu vermeiden.

Ob Netzwerk-, Host- oder Array-basierte Replikation genutzt wird, VCB oder Agenten-basiertes Backup zum Einsatz kommt, ist dabei fast immer eine individuelle Entscheidung.

Individuell statt "one solution fits all"

Wählt man heute eine Lösung, so wird vermutlich ein gemischter Ansatz gefahren, der den jeweiligen Ansprüchen am besten genügt. Dies gilt umso mehr, als in Unternehmen ja nicht vollkommen virtualisierte Umgebungen gesichert werden müssen, sondern beispielsweise auch Highend-Unix-Server. VCB deckt die meisten Anwendungen sehr gut ab, zumindest wenn man sich im Windows-Umfeld bewegt. Für Datenbanken, Mailsysteme und andere ressourcenintensive Applikationen bietet sich eher Agenten-basiertes Backup an. Doch sollte man berücksichtigen, dass die Umgebungen sich dynamisch verändern.

Für Backups müssen auch neu aufkommende Technologien in Erwägung gezogen werden - etwa Deduplikation, wie sie beispielweise bei Quantum-Festplattenspeichern genutzt werden. Sie versprechen einen optimierten Ressourceneinsatz - ein Faktor, der gerade in virtualisierten Umgebungen immer bedeutsamer wird, denn viele der Daten in den VMs sind redundant. Dies gilt sowohl für Agenten-basierte als auch für VCB-Sicherungen.